Endometriose

Komplikationen bei einem künstlichen Darmausgang

Original Titel:
Diverting stoma-related complications following colorectal endometriosis surgery: a 163-patient cohort

MedWiss – Die Studie untersuchte Komplikationen nach einem doppelläufigen Stoma bei Endometriose im Darm. Mittelschwere Komplikationen traten bei unter 10 % der Patientinnen auf. Allerdings könnte das Stoma Fisteln verhindern.


Ein Stoma ist ein künstlicher Darmausgang oder eine künstliche Harnableitung. Dieser kann permanent oder vorübergehend sein. Bei einem doppelläufigen künstlichen Dickdarmausgang soll der Stuhl um ein Hindernis (eine Naht, einen entzündeten Darmabschnitt) temporär herumgelenkt werden. Auch bei einer Endometriose im Darm kann ein Stoma nötig werden.

Eine Studie aus Frankreich untersuchte jetzt, ob rectovaginale Fisteln durch einen doppelläufigen Darmausgang verhindert werden können. Diese Fisteln sind unnatürliche Verbindungen zwischen dem Enddarm/Anus und der Vagina. Sie können auch durch eine Endometriose im Darm beziehungsweise durch eine Operation auftreten.

Die Frauen erhielten vorübergehend einen künstlichen Darmausgang

Die Wissenschaftler werteten die Daten von 163 Frauen mit Endometriose im Darm aus einer Datenbank aus. Sie wurden operiert und trugen anschließend vorübergehend ein Stoma. Über die Hälfte der Patientinnen hatte eine Resektion am Dickdarm erhalten, also eine Entfernung eines Teils des Organs. 38 % der Operationen waren durch eine diskoide Resektion durchgeführt worden, bei der nur ein Loch in der Darmwand entsteht, wenige Patientinnen hatten eine Ausschabung oder eine Kombination beider Techniken (Ausschabung und diskoide Resektion) erhalten. 158 der Frauen erhielten ein primäres doppelläufiges Stoma. 5 Frauen hatten nach der Operation sofort eine Darmfistel und erhielten ein sekundäres doppelläufiges Stoma. Das Stoma konnte sowohl aus dem Dünn- als auch aus dem Dickdarm heraus gelegt sein.

Komplikationen von Grad III traten bei unter 10 % der Patientinnen auf

Die Wissenschaftler werteten dann aus, bei wie vielen Patienten es zu welchen Komplikationen im Zusammenhang mit dem Stoma kam. Komplikationen von Grad I traten bei etwa 23 % der Patientinnen auf. Meistens kam es hier zu einem abnormalen Heilen der Narbe. Komplikationen von Grad II waren Infektionen der Wunde oder des Harntrakts. Bei fast 9 % der Patienten traten Komplikationen von Grad III auf, die einen erneuten chirurgischen, endoskopischen oder radiologischen Eingriff erforderten. Dazu zählten beispielsweise ein Darmverschluss, ein Durchbruch, Abszesse oder Blutungen in den Bauchraum.

Die Studie untersuchte Komplikationen nach einem doppelläufigen Stoma bei Endometriose im Darm. Mittelschwere Komplikationen traten bei unter 10 % der Patientinnen auf. Allerdings könnte das Stoma Fisteln verhindern.

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