Chronisches Erschöpfungssyndrom bei Psoriasis

Original Titel:
Increased risk of chronic fatigue syndrome following psoriasis: a nationwide population-based cohort study

MedWiss – Die Studie konnte sehen, dass Psoriasis mit einem erhöhten Risiko für das chronische Erschöpfungssyndrom einhergeht. Dabei schien eine Behandlung der Psoriasis das Risiko zu verringern.


Chronische Autoimmunerkrankungen können zu Erschöpfung und Müdigkeit führen. Eine Studie aus Taiwan untersuchte jetzt, ob Psoriasis mit dem chronischen Erschöpfungssyndrom in Zusammenhang steht.

Das chronische Erschöpfungssyndrom geht mit starker Müdigkeit einher

Das chronische Erschöpfungssyndrom (Chronisches Fatigue Syndrom, auch myalgische Enzephalomyelitis) ist eine Erkrankung mit starker Müdigkeit und Erschöpfung, vor allem nach Belastung. Die Krankheit ist relativ unerforscht und dass, obwohl die Zahl betroffener Personen in Deutschland auf 240 000 geschätzt wird. Die Erkrankung kann zu Symptomen führen, die das Nervensystem, das Immunsystem und das Hormonsystem betreffen. So zählen neben starker Erschöpfung, die es in einigen Fällen unmöglich macht, das Bett zu verlassen, auch Schlafstörungen, eine erhöhte Infektanfälligkeit und ein erhöhtes Schmerzempfinden sowie Schwindel zu den möglichen Symptomen. Es erkranken weitaus mehr Frauen als Männer. Die Ursachen sind auch weitestgehend unbekannt, aber es wird ein vermehrtes Auftreten nach Infektionen beobachtet.

Patienten mit Psoriasis erkranken häufiger am chronischen Erschöpfungssyndrom

Die Studie wertete Daten von etwa 2600 Patienten mit Psoriasis und über 10 000 Menschen ohne Psoriasis aus. Bei gesunden Personen traten durchschnittlich 2,27 Fälle des chronischen Erschöpfungssyndroms, bei Psoriasis-Patienten 3,58 Fälle pro 1000 Personenjahren auf. Personenjahre gibt an, wie viele Jahre die Patienten insgesamt beobachtet wurden. Werden 10 Patienten je 10 Jahre beobachtet, ergibt dies beispielsweise 100 Personenjahre. In der Psoriasisgruppe hatten Männer und Über-60-Jährige ein erhöhtes Risiko, ein chronisches Erschöpfungssyndrom zu entwickeln. Die Behandlung der Psoriasis mit Phototherapie oder immunmodulatorischen Medikamenten konnte das Risiko jedoch mildern.

Die Studie konnte daher sehen, dass Psoriasis mit einem erhöhten Risiko für das chronische Erschöpfungssyndrom einhergeht. Dabei schien eine Behandlung der Psoriasis das Risiko zu verringern.

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