Positive Schnittränder nach Prostatakrebs-OP erhöhen das Sterberisiko

Original Titel:
The impact of surgical margin status on prostate cancer-specific mortality after radical prostatectomy: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit 15 Studien durch
  • Positive Schnittränder nach der Prostatakrebs-Operation erhöhten das Risiko, an Prostatakrebs zu sterben

 

MedWiss – Positive Schnittränder nach der Prostatakrebs-Operation erhöhten für die Betroffenen das Risiko, an Prostatakrebs zu sterben. Dies stellten chinesische Wissenschaftler in der vorliegenden Meta-Analyse fest.


Ziel der Prostatakrebs-Operation ist es, den Tumor komplett zu entfernen. Stellt sich nach der Operation heraus, dass nahe am operativ entfernten Gewebe Prostatakrebszellen zu finden sind (positiver Schnittrand), muss in Betracht gezogen werden, dass möglicherweise nicht alle Krebszellen entfernt wurden. Das kann sich negativ auf die Prognose der Betroffenen auswirken. Wissenschaftler aus China führten eine Meta-Analyse durch, um den Einfluss von positiven Schnitträndern auf das Prostatakrebs-spezifische Sterberisiko zu untersuchen.

Die Ergebnisse von 15 Studien flossen in die Meta-Analyse ein

Die Wissenschaftler suchten in internationalen Datenbanken (PUBMED und EMBASE) nach geeigneten Studien, die vor September 2019 veröffentlicht wurden. Insgesamt 15 Studien eigneten sich für die Meta-Analyse.

Positive Schnittränder erhöhten das Prostatakrebs-spezifische Sterberisiko

Bei der Analyse stellte sich heraus, dass Patienten mit positiven Schnitträndern nach der Prostatakrebs-Operation ein größeres Risiko hatten, an Prostatakrebs zu sterben, als Patienten ohne ein solches Operationsergebnis (HR: 1,44; p=0,043). Das galt sowohl für Patienten mit T2-Stadium (HR: 1,56; p=0,003) als auch für Patienten mit T3-Stadium (HR: 1,77; p=0,032). Außerdem erhöhten positive Schnittränder das Prostatakrebs-spezifische Sterberisiko unabhängig davon, ob die Patienten eine Strahlentherapie bekamen (HR: 1,92; p<0,001) oder nicht (HR: 1,42; p<0,001).

Patienten, die nach der Operation einen positiven Schnittrand aufwiesen, hatten somit ein größeres Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, als Patienten, bei denen dies nicht der Fall war. Die Autoren der Studie weisen jedoch darauf hin, dass diesbezüglich noch weitere Forschung wünschenswert ist.

© Alle Rechte: HealthCom