Depression

Zusammenhang zwischen trockenen Augen und Depression

Original Titel:
Association Between Depression and Severity of Dry Eye Symptoms, Signs, and Inflammatory Markers in the DREAM Study

 
Kurz & fundiert
  • Beeinflusst Depression die Augensymptome?
  • Multizentrenstudie in den USA mit 535 Patienten mit trockenen Augen
  • Schwerere Augen-Symptome bei gleichzeitiger Depression
  • Depression relevante Begleiterkrankung bei trockenen Augen
  MedWiss – Forscher ermittelten, ob die bereits bekannte Häufung von Depression beim Syndrom der trockenen Augen auch mit einem Einfluss auf die Symptome der trockenen Augen einhergeht. Die Studie zeigte, dass Patienten mit trockenen Augen und Depression ausgeprägtere Augensymptome haben könnten als Patienten ohne Depression. Depression sollte somit bei der Behandlung trockener Augen als wichtige Begleiterkrankung berücksichtigt werden.
Depression tritt häufiger bei Patienten mit dem Syndrom “Trockene Augen” auf als in der Allgemeinbevölkerung. Forscher ermittelten nun, ob dieser Zusammenhang auch die Symptome der trockenen Augen beeinflusst. Dazu untersuchten sie den Zusammenhang zwischen Depression und dem Schweregrad des Syndroms der trockenen Augen.

Trockenes Auge belastet bis zur Depression

An dieser Multizentrenstudie in den USA nahmen zwischen Oktober 2014 und Juli 2016 535 Patienten mit trockenen Augen teil. Alle Patienten litten an moderaten bis schweren Symptomen trockener Augen. Diese Diagnose und die des Schweregrads erfolgten auf Basis einer Reihe von ophthalmologischen Untersuchungen zu Beginn der Studie, nach 6 und nach 12 Monaten. Die Teilnehmer nahmen mit Hilfe eines Fragebogens (36-Item Short Form Health Survey) an einem Screening auf depressive Symptome teil und wurden je nach erreichtem Wert in dem Fragebogen-Abschnitt zur mentalen Gesundheit als mit oder ohne Depression eingestuft. Darüber hinaus untersuchten die Forscher bei einem Teil der Teilnehmer inflammatorische Biomarker in der Tränenflüssigkeit sowie den Oberflächenzellen des Auges. Eigenschaften des Trockenes-Auge-Syndroms wurden anschließend abhängig von depressiven Symptomen, unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und Grunderkrankungen, verglichen.

Beeinflusst Depression die Augensymptome?

535 Patienten mit trockenem Auge im durchschnittlichen Alter von 58 Jahren nahmen an der Studie teil. 434 Patienten (81 %) waren Frauen. Patienten mit gleichzeitiger Depression hatten schwerere Trockenes-Auge-Symptome in einzelnen Messwerten (p < 0,001) sowie in einem zusammengefassten Wert (p = 0,006). Stärkere Depressionen korrelierten mit stärkeren Augensymptomen zu Beginn der Studie (p = 0,03), nach 6 Monaten (p < 0,001) und nach 12 Monaten (p < 0,001). Inflammatorische Marker im Auge unterschieden sich jedoch nicht je nach Depressionsschweregrad.

Depressionsschweregrad beeinflusst Schweregrad der trockenen Augen

Die Studie demonstrierte somit, dass Patienten mit trockenen Augen und Depression ausgeprägtere Augensymptome haben könnten als Patienten ohne Depression. Depression sollte demnach bei der Behandlung von trockenen Augen als relevante Begleiterkrankung berücksichtigt werden. Weitere Studien müssen nun untersuchen, weshalb ein Zusammenhang zwischen Depression und trockenen Augen besteht und ob sich dadurch therapeutische Ansätze ergeben könnten.

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