Kein Zusammenhang zwischen Milchprodukten und MS, Joghurt eventuell protektiv

Original Titel:
Total Dairy Consumption Is Not Associated With Likelihood of a First Clinical Diagnosis of Central Nervous System Demyelination

 
Kurz & fundiert
  • Konsum von Milchprodukten: Risiko für Multiple Sklerose?
  • Fall-Kontroll-Studie in Australien
  • 272 Personen mit einem ersten demyelinisierenden Ereignis und 519 Kontrollen
  • Kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Gesamtkonsum an Milchprodukten und ersten, demyelinisierenden Ereignissen
  • Joghurt-Konsum assoziiert mit reduzierter MS-Wahrscheinlichkeit
  MedWiss – Forscher testeten den möglichen Zusammenhang zwischen Konsum von Milchprodukten und der Wahrscheinlichkeit einer ersten klinischen Diagnose eines demyelinisierenden Ereignisses im zentralen Nervensystem, einem typischen ersten Hinweis auf eine beginnende Multiplen Sklerose. Demnach scheinen Milchprodukte ungefährlich, Joghurt sogar womöglich vorteilhaft zu sein.
Es wurde in der Vergangenheit wiederholt diskutiert, welche Rolle der Konsum von Milchprodukten auf das Risiko für Multiple Sklerose (MS) haben könnte. Bisherige Daten hierzu waren jedoch widersprüchlich.

Milchkonsum: Relevant für das MS-Risiko?

Forscher testeten den möglichen Zusammenhang zwischen Konsum von Milchprodukten und der Wahrscheinlichkeit einer ersten klinischen Diagnose eines demyelinisierenden Ereignisses im zentralen Nervensystem, einem typischen ersten Hinweis auf eine beginnende MS. Dies wurde aus den Daten einer bevölkerungsbasierten, multizentrischen Studie in Australien (Ausimmune Study) ermittelt. Daten zwischen 2003 und 2006 wurden im Fall-Kontroll-Design analysiert. Der Gesamtkonsum an Milchprodukten (Portionen/Tag) wurde durch Aufsummieren des Konsums von Milch, Käse und Joghurt berechnet.

Fall-Kontroll-Studie in Australien mit 272 Patienten und 519 Kontrollen

272 Personen mit einem ersten demyelinisierenden Ereignis und 519 Kontrollen mit ähnlichem Alter und Geschlecht wurden betrachtet. Es konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Gesamtkonsum an Milchprodukten und ersten, demyelinisierenden Ereignissen festgestellt werden (adjustierte Odds Ratio, OR: 1,00; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,93 – 1,07; p = 0,979). Jedoch war Joghurtkonsum im Vergleich zu Personen, die keinen Joghurt aßen, mit einer um 11 % reduzierten Wahrscheinlichkeit für eine erstes demyelinisierendes Ereignis verknüpft (adjustierte OR: 0,89; 95 % KI: 0,89 – 0,79; p = 0,046).

Kein Zusammenhang zwischen Milchprodukten und MS, Joghurt eventuell protektiv

In dieser australischen Fall-Kontroll-Studie waren demnach Milchprodukte generell nicht mit ersten Symptomen einer beginnenden MS assoziiert. Jedoch schien ein typischer MS-Vorläufer seltener bei Personen aufzutreten, die Joghurt konsumierten.

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