KHK / Herzinfarkt

Ruhepuls gibt Hinweise auf den Schweregrad der KHK

Original Titel:
Correlation of Resting Heart Rate with the Severity and Complexity of Coronary Artery Disease: A Single-Center Retrospective Study

MedWiss – Wissenschaftler untersuchten in der vorliegenden Studie, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Ruhepuls und dem Schweregrad der koronaren Herzkrankheit (KHK) gibt. Sie stellten fest, dass KHK-Patienten mit einem höheren Ruhepuls unter einer schwereren Erkrankung litten als Patienten mit einem niedrigeren Ruhepuls.


Der Ruhepuls gibt an, wie häufig das Herz pro Minute in Ruhe schlägt. Er kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. So haben beispielsweise Sportler in der Regel einen niedrigeren Ruhepuls. Doch sagt der Ruhepuls auch was über eine bestehende koronare Herzkrankheit (KHK) aus? Wissenschaftler aus Yozgat (Türkei) widmeten sich dieser Frage und untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Ruhepuls und dem Schweregrad der koronaren Herzkrankheit (KHK) gibt.

Wissenschaftler bestimmten von fast 400 KHK-Patienten den Ruhepuls und den Schweregrad der Erkrankung

Die Wissenschaftler werteten die Daten von 388 Patienten (durchschnittlich 61,3 Jahre alt) aus, die sich einer Koronarangiographie unterzogen hatten. Bei der Koronarangiographie handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, mit dem die Koronararterien dargestellt werden können. Bei allen Patienten wurden der Schweregrad der KHK auf Grundlage dieses bildgebenden Verfahrens mit zwei verschiedenen Methoden bestimmt (SYNTAX-Score und Gensini-Score). Zudem wurde der Ruhepuls der Patienten ermittelt. Je nach Ruhepuls wurden die Patienten in verschiedene Gruppen eingeteilt: niedriger Ruhepuls (Ruhepuls von höchstens 70 Schläge pro Minute; 217 Patienten), mittlerer Ruhepuls (Ruhepuls zwischen 70 und 89 Schläge pro Minute; 133 Patienten) und hoher Ruhepuls (Ruhepuls von mindestens 90 Schläge pro Minute; 38 Patienten).

Ein hoher Ruhepuls ging mit einer schwereren KHK einher

Bei dem Vergleich der verschiedenen Patientengruppen fiel auf, dass die Patienten mit dem hohen Ruhepuls eine schwerere Erkrankung hatten als die Patienten mit einem mittleren oder niedrigen Ruhepuls. Dies wurde mit beiden Bestimmungsmethoden deutlich. Die Wissenschaftler stellten mithilfe statistischer Analysen fest, dass das eine Bewertungssystem (Gensini-Score) mit dem anderen Bewertungssystem (SYNTAX-Score), mit dem Ruhepuls, mit dem C-reaktiven Protein (ein Entzündungsmarker) und mit der Herzleistung (genauer: mit der Auswurfleistung der linken Herzkammer) zusammenhing.

Ein höherer Ruhepuls ging somit mit einer schwereren KHK einher. Die Autoren der Studie regten an, dass der Ruhepuls dazu dienen könnte, den Schweregrad der Erkrankung einzuschätzen.

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