Endometriose

Beeinflusst der Endometriose-Typ die Schwangerschaftsrate nach einer Operation?

Original Titel:
Clinical characteristics and surgical management of endometriosis-associated infertility: A multicenter prospective cohort study

Kurz & fundiert

  • Untersuchung über Zusammenhang zwischen dem Endometriose-Typ und der Schwangerschaftsrate nach der Operation infertiler Endometriose-Patientinnen
  • 204 Frauen (20 – 35 Jahre) wurden einer Operation nachfolgend zwischen 2017 und 2020 weiter beobachtet
  • Der Endometriose-Typ DIE (tief infiltrierend: 39,7 %) kam am häufigsten vor, gefolgt von OMA (Zystische Ovarien-Endometriose: 31,3 %) und SUP (Oberflächlich am Bauchfell: 28,9 %)
  • Es wurde berücksichtigt, wie viel Typen gleichzeitig vorkamen
  • Patientinnen mit nur oberflächlicher Endometriose hatten die besten Chancen nach der Operation schwanger zu werden

 

MedWiss – Endometriose ist bekannt dafür, Infertilität zu verursachen. Forscher aus Indien und Australien untersuchten nun in dieser Studie, ob es einen Zusammenhang zwischen der Schwangerschaftsrate nach der Operation und dem Endometriose-Typus gibt.


Endometriose ist eine weit verbreitete Krankheit bei Frauen (10 – 15 %) die neben Schmerzen im Bauchraum auch Infertilität auslösen kann. In dieser Studie untersuchen die Autoren, ob es einen Zusammenhang zwischen der Schwangerschaftsrate und dem Endometriose-Typ bei Patientinnen gibt, die sich aufgrund der Infertilität einer Operation unterzogen.

Analyse in Folge einer Endometriose Operation

Insgesamt wurden in dieser multizentrischen Kohorten-Studie 204 Frauen (20 – 35 Jahre alt) mit Endometriose untersucht, die im Zeitraum von November 2017 bis Februar 2020 in Folge eine Operation nachuntersucht wurden. Die Endometriose Typen DIE (tief infiltrierende Endometriose), OMA (Zystische Ovarien Endometriose) und SUP (oberflächliche Endometriose am Bauchfell) wurden anhand der Endometriose-Stärke unterschieden. Zudem wurden klinische Daten analysiert und es wurde beobachtet, wie viele der Typen gleichzeitig auftraten.

Frauen mit SUP-Typ Endometriose hatten die besten Schwangerschaftschancen

Der Typ DIE kam am häufigsten vor (39,7 %) gefolgt von OMA (31,3 %) und SUP (28,9 %). 46,1 % der Patientinnen wiesen nur einen der drei Typen auf, 37,7 % zwei und nur 16,2 % alle drei Typen. Dabei wiesen 40 % der übergewichtigen Frauen den SUP-Typ auf, 78 % der untergewichtigen Frauen hingegen den DIE-Typ. 32 Frauen wurden nach der Operation Schwanger, 68,8 % von ihnen auf natürlichem Wege. Von ihnen wiesen 50 % (16) nur einen einzigen Endometriose-Typ auf, davon hatten 81,2% den SUP-Typ, 12,5 % den OMA-Typ und nur 6,3 % den DIE-Typ.

Die Autoren folgern aus ihren Beobachtungen, dass Frauen mit dem Endometriose-Typ SUP, also oberflächlicher Endometriose im Bauchraum, die nur diesen einen Typ aufweisen, nach einer Operation die besten Chancen haben, schwanger zu werden. Eine größer angelegte Studie mit größerer Teilnehmerzahl könnte diese Ergebnisse untermauern.

© Alle Rechte: HealthCom