Migräne

Auswirkungen von Riboflavin (Vitamin B2) auf Migräne bei Frauen

Original Titel:
Nutritional intake of riboflavin (vitamin B2) and migraine: a cross-sectional analysis of the National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) 2001-2004

 
Kurz & fundiert
  • Riboflavin/Vitamin B2: Relevant in der Migräne-Prophylaxe
  • Analyse einer US-nationalen Gesundheits- und Ernährungsumfrage
  • 2001 – 2004, 3 439 Teilnehmer zwischen 20 – 50 Jahren
  • Empfohlener Tagesbedarf an Riboflavin erreicht durch Nahrung
  • Zusammenhang zwischen Migräne und Riboflavin-Gehalt der Nahrung
  • Ergänzungsmittel brachten keinen Migräne-Prophylaxe-Vorteil
  • Riboflavin-Rolle bei Frauen signifikant, nicht jedoch bei Männern
  MedWiss – Riboflavin (Vitamin B2) kann eine Rolle bei der Migräne-Prophylaxe spielen. In dieser Studie wurde untersucht, wie sich hierbei über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommenes Riboflavin unterscheiden. Demnach deckten die meisten Personen ihren Riboflavin-Bedarf über Nahrungsmittel ab und Frauen konnten so einen Beitrag zu ihrer Migräneprophylaxe leisten.
Riboflavin, auch als Vitamin B2 bekannt, kann sich positiv auf Migräne auswirken und spielt als mögliche Nahrungsergänzung im Rahmen der Migräne-Prophylaxe eine Rolle. Riboflavin ist in Lebensmitteln wie Innereien, Getreidekeimflocken oder Käsesorten wie Emmentaler, Bergkäse oder Camembert sowie manchen Fischen (Makrele) enthalten. In dieser Studie untersuchten Wissenschaftler anhand von US-amerikanischen NHANES-Daten (National Health and Nutrition Examination Survey, Nationale Befragung zur Begutachtung der Gesundheit und Ernährung), ob es einen Zusammenhang zwischen durch die Nahrung aufgenommenem Riboflavin und Migräne geben könnte.

Datenauswertung der NHANES-Daten 2001 – 2004

Die Autoren analysierten Daten aus der NHANES-Studie aus den Jahren 2001 – 2004 von Teilnehmern zwischen 20 und 50 Jahren. Dabei wurden die Teilnehmer befragt, ob innerhalb von 3 Monaten Migräneattacken aufgetreten waren. Aus ihren Ernährungsangaben über die letzten 24 Stunden ermittelte die Untersuchung, wie viel Riboflavin durch Nahrung und Ergänzungsmittel aufgenommen wurde.

Riboflavin bei Frauen mit Migräne relevant, bei Männern nicht

Insgesamt konnten die Daten von 3 439 Menschen in die Analyse einbezogen werden. Teilnehmer mit und ohne Migräne deckten im Durchschnitt ihren Tagesbedarf an Riboflavin über die Nahrung. Die Riboflavin-Aufnahme über die Nahrung hing mit einer geringen Migränewahrscheinlichkeit zusammen (p = 0,002). Dieser Zusammenhang war nicht zu sehen, wenn das Riboflavin ganz (p = 0,479) oder teils (p = 0,136) aus Ergänzungsmitteln stammte. Zudem konnten die Autoren den Zusammenhang für Frauen bestätigen (p = 0,014), für Männer allerdings nicht (p = 0,423). Diese Ergebnisse deuten demnach darauf hin, dass die Aufnahme von Riboflavin über die Nahrung vor allem für weibliche Migränepatientinnen eine Rolle für die Migräne-Prophylaxe spielen könnte. Vor einer Riboflavin-Supplementierung mittels Nahrungsergänzung sollte hingegen geprüft werden, ob die tägliche Ernährung tatsächlich einen Mangel nahelegt und ob diese nicht entsprechend verbessert werden könnte.

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