Brustkrebs

Phase-III-Studie: Trastuzumab plus Taxane versus Trastuzumab Emtansin bei frühem, HER2-positivem Hochrisiko-Brustkrebs

Original Titel:
Trastuzumab Emtansine Plus Pertuzumab Versus Taxane Plus Trastuzumab Plus Pertuzumab After Anthracycline for High-Risk Human Epidermal Growth Factor Receptor 2-Positive Early Breast Cancer: The Phase III KAITLIN Study.

Kurz & fundiert

  • Wirkung und Sicherheit von Trastuzumab Emtansin im Vergleich zu Kombination aus Trastuzumab und Taxanen
  • Früher, HER2-positiver Hochrisiko-Brustkrebs
  • Phase-III-Studie KAITLIN
  • Kein signifikanter Unterschied bezüglich des krankheitsfreien Überlebens
  • Vergleichbare Raten unerwünschter Ereignisse bei den Behandlungsarten

 

MedWiss – In einer Phase-III-Studie wurde die Wirkung und Sicherheit von Trastuzumab Emtansin im Vergleich zu Trastuzumab plus Taxane bei frühem, HER2-positivem Hochrisiko-Brustkrebs untersucht. Die Studie ergab keine signifikanten Unterschiede bezüglich des krankheitsfreien Überlebens zwischen den beiden Behandlungsarten. Keine signifikanten Unterschiede traten zudem bei den unerwünschten Ereignissen auf.


Die Standardbehandlung bei HER2-positivem Brustkrebs sieht eine Chemotherapie gefolgt von einem Jahr mit HER2-spezifischer Behandlung vor. Bei Hochrisikogruppen scheint die Standardbehandlung jedoch Limitationen aufzuweisen. Eine Verbesserung der Ergebnisse konnte durch das Hinzufügen von Pertuzumab zu Trastuzumab und der Chemotherapie erzielt werden. Trastuzumab Emtansin könnte als Alternative zu Trastuzumab und Taxanen eine weitere Verbesserung der Behandlung von Hochrisiko-Brustkrebs darstellen. Dieses Antikörper-Wirkstoff-Konjugat enthält einen zytotoxischen Wirkstoff und den Antikörper Trastuzumab. Dieser kann an die auf der Tumoroberfläche befindlichen Wachstumsfaktor-Rezeptoren binden, wie sie bei HER2-positivem Brustkrebs zu finden sind. So wird nicht nur die Wachstumshemmende Wirkung von Trastuzumab durch das Blockieren der Rezeptoren entfaltet, sondern der zytotoxische Wirkstoff wird auch direkt zum Zielort gebracht.

In der Phase-III-Studie „KAITLIN“ wurde die Wirkung und Sicherheit von Trastuzumab Emtansin mit Trastuzumab und Taxanen verglichen. An der Studie nahmen 1 846 Patientinnen teil, die an frühem HER2-positivem Hochrisiko-Brustkrebs erkrankt waren. Als Hochrisiko-Brustkrebs galt im Kontext der Studie eine Erkrankung mit Lymphmetastasen oder einer Tumorgröße > 2 cm. Die Patientinnen wurden 1:1 randomisiert aufgeteilt und erhielten nach der Operation eine Chemotherapie und anschließend entweder Trastuzumab Emtansin und Pertuzumab oder Trastuzumab, Taxane und Pertuzumab.

Keine signifikanten Unterschiede bezüglich des krankheitsfreien Überlebens

Es gab keine signifikanten Unterschiede bezüglich des krankheitsfreien Überlebens zwischen den Behandlungsarten. Dies gilt sowohl für den Vergleich der gesamten Patientenpopulation dieser Studie (Hazard Ratio, HR: 0,98; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,72 – 1,32) als auch für den Vergleich der Teilnehmerinnen mit Lymphknotenmetastasen (HR: 0,97; 95 % KI: 0,71 – 1,32), die mit 1 658 Betroffenen den Großteil der Patientinnen ausmachten.

Vergleichbare Raten unerwünschter Ereignisse

Bei den Behandlungsarten traten vergleichbare Raten unerwünschter Ereignisse auf. Die unerwünschten Ereignisse des Grades 3 oder niedriger lagen bei 55,4 % für Trastuzumab und Taxane und bei 51,8 % für Trastuzumab Emtansin. Schwerwiegende Nebenwirkungen traten bei 23,3 % bei der Behandlung mit Trastuzumab und Taxanen und bei 21,4 % bei der Behandlung mit Trastuzumab Emtansin auf. Unterschiede wurden jedoch bezüglich der Abschlussraten der Therapie erreicht. Während bei der Behandlung mit Trastuzumab und Taxanen eine Abschlussrate von 88,4 % erreicht wurde, schlossen in Trastuzumab Emtansin-Gruppe 65,0 % die Behandlung ab.

Die Autoren schlussfolgerten, dass kein signifikanter Unterschied im krankheitsfreien Überleben erreicht worden sei. Die Behandlung mit Trastuzumab, Taxanen und Pertuzumab bleibe damit Teil der Standardbehandlung bei frühem, HER2-positivem Hochrisiko-Brustkrebs.

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