Asthma

Saisonale allergische Rhinitis: Akupunktur wirkt antientzündlich

Original Titel:
Acupuncture and its effect on cytokine and chemokine profiles in seasonal allergic rhinitis: a preliminary three-armed, randomized, controlled trial

 
Kurz & fundiert
  • Akupunktur bei saisonaler allergischer Rhinitis: Mechanismus bislang unklar
  • Vergleich von Akupunktur + Medikation, Scheinakupunktur + Medikation und Medikation alleine
  • 29 Patienten aus großer RCT-Studie (ACUSAR-Studie) aus Deutschland
  • Reduktion von Entzündungsbotenstoffen durch Akupunktur
  MedWiss – Eine aktuelle Studie konnte aufzeigen, dass Akupunktur bei Menschen mit saisonaler allergischer Rhinitis nasale Entzündungen reduzieren kann. Bei der Untersuchung handelt es sich um eine Substudie der ACUSAR-Studie aus Deutschland.
Zahlreiche Studien konnten bereits die Wirksamkeit der Akupunktur bei der Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis (SAR) zeigen. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind allerdings noch weitgehend unklar. Eine dreiarmige, randomisierte, kontrollierte Studie aus Deutschland hat diesen Zusammenhang nun näher beleuchtet.

Vergleich von Akupunktur + Medikation, Scheinakupunktur + Medikation und Medikation alleine

Aus einer großen, randomisierten, kontrollierten Studie zur Wirksamkeit von Akupunktur bei SAR wurden 29 SAR-Patienten rekrutiert. 16 Patienten wurden mit Akupunktur plus Medikation (Cetirizin), 6 Patienten mit Scheinakupunktur plus Medikation und 8 Patienten mit einer Medikation allein behandelt. Der Interventionszeitraum betrug 8 Wochen. Die Patienten waren verblindet, was die Zuweisung zu echter oder Scheinakupunktur betraf. Bei Studienbeginn und zu verschiedenen Zeitpunkten während der Intervention wurden validierte krankheitsspezifische Fragebögen und die Plasma- und Nasenkonzentration von Botenstoffen verschiedener biologischer Funktionen bestimmt.

Weniger Entzündungsbotenstoffe in Akupunktur-Gruppe

Die Konzentration von Biomarkern, die mit den T-Helferzellen (Typ1 und 2) und Treg-Clustern in Verbindung stehen, wurde durch die Akupunktur nicht verändert, weder im Plasma noch in der Nasenflüssigkeit. Bei Eotaxin und einigen unspezifischen Entzündungsbotenstoffen (IL-1b, IL-8, IP-10, MIP-1b, MCP-1) führte die Akupunktur teilweise zu einer signifikant niedrigeren nasalen Konzentration als Scheinakupunktur oder Medikation alleine. Außerdem war der nasale Symptom-Score nur bei Patienten nach echter Akupunktur signifikant reduziert.

Akupunktur reduziert intranasale Entzündung

Bei Menschen mit einer saisonalen allergischen Rhinitis reduzierte Akupunktur die intranasale unspezifische Entzündung. Die Akupunkturbehandlung hatte keinen Einfluss auf das Gleichgewicht zwischen Typ1 und Typ2-T-Helferzellen. Die Studienautoren empfehlen die Durchführung größerer Studien zu diesem Mechanismus der Akupunktur. Der entzündungshemmende Effekt der Akupunktur könnte zudem eine Erklärung für den positiven Behandlungseffekt der Akupunktur bei verschiedenen nicht-allergischen Erkrankungen sein.  

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