Chronische Darmentzündung
Persistenzanalyse von modernen CED-Medikamenten
Original Titel:
Meta-analysis: Persistence of advanced therapies in the treatment of inflammatory bowel disease
- Zahlreiche neue Medikamente für die CED-Behandlung
- Therapieentscheidungen werden schwieriger
- Persistenz als Marker für die Wirksamkeit und Verträglichkeit
- Metaanalyse zu neuen Biologika im Vergleich zu TNF-Inhibitoren
- Colitis Ulcerosa: Vedolizumab überlegene Persistenz nach 1 und 2 Jahren
- Morbus Crohn: Ustekinumab überlegene 1-Jahres-Persistenz
MedWiss – Eine aktuelle Metaanalyse zeigte laut der Studienautoren die überlegene Persistenz von Ustekinumab und Vedolizumab gegenüber TNF-Inhibitoren. Die Ergebnisse können Ärzten eine wertvolle Entscheidungshilfe bei der Behandlung von Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen bieten, so das Fazit der Autoren.
Die zunehmende Anzahl fortschrittlicher Therapien für Colitis Ulcerosa (CU) und Morbus Crohn (MC) stellt eine Herausforderung für die Behandlungsauswahl dar. Die Persistenzanalyse bewertet die Dauer der Einnahme von Medikamenten in einer realen Umgebung und dient als Hinweis auf die längerfristige Wirksamkeit und Verträglichkeit von Wirkstoffen.
Metaanalyse verschiedener Therapien mit Biologika
Um die Persistenz neuartiger Therapien bei CU und MC zu bewerten, führten Wissenschaftler in Italien und Österreich einen systematischen Review von Beobachtungsstudien bis März 2023 durch. Die Analyse schloss Therapien mit Infliximab, Adalimumab, Vedolizumab, Ustekinumab, Golimumab, Certolizumab und Tofacitinib ein und betrachtete die Persistenz neuerer Wirkstoffe im Vergleich zu herkömmlichen TNF-Inhibitoren (TNFi), insbesondere Infliximab und Adalimumab.
Vedolizumab und Ustekinumab zeigten höchste 1-Jahres-Persistenz
Die Metaanalyse umfasste 63 Beobachtungsstudien. Vedolizumab wies die höchste 1-Jahres-Persistenz bei CU (73,8 %; 95 % Konfidenzintervall, KI: 70,0 % – 77,6 %) auf, Ustekinumab bei MC (77,5 %; 95 % KI: 72,9 % – 82,1 %). Im Vergleich zu TNFi zeigte Vedolizumab nach einem Jahr bei CU eine um 30 % höhere Persistenz (relatives Risiko, RR: 1,30; 95 % KI: 1,19 – 1,41), bei MC eine um 15 % höhere Persistenz (RR: 1,14; 95 % KI: 1,09 – 1,20). Ustekinumab erreichte bei MC eine um 15 % höhere Persistenz (RR: 1,15; 95 % KI: 1,07–1,23) nach einem Jahr. Vedolizumab zeigte bei CU im Vergleich zu TNFi eine anhaltend hohe Persistenz über einen Zeitraum von 2 Jahren (RR: 1,33; 95 % KI 1,14 – 1,54).
Höhere Persistenz neuer Biologika versus TNF-Inhibitoren
Zusammenfassend ergab die Analyse, dass Vedolizumab bei Colitis Ulcerosa die höchste Persistenz nach 1 und 2 Jahren aufwies, während Ustekinumab bei Morbus Crohn eine überlegene 1-Jahres-Persistenz aufwies. Die Ergebnisse können Ärzten eine wertvolle Entscheidungshilfe bei der Behandlung von Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen bieten, so das Fazit der Autoren.
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