Menschen mit CED häufiger von Osteoporose betroffen
								Original Titel:
Prevalence of osteoporosis in patients with inflammatory bowel disease: a systematic review and meta-analysis							
- Häufiger Osteoporose bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED)?
 - Systematischer Review und Metaanalyse aus dem Iran
 - Metaanalyse umfasste 24 Studien mit insgesamt 417 298 Teilnehmern mit CED
 - Osteoporose-Risiko bei CED im Vergleich zu Kontrollen signifikant erhöht
 - Kein signifikanter Unterschied bei der Osteoporose-Prävalenz zwischen Morbus Crohn (14,9 %) und Colitis ulcerosa (11,4 %)
 - Auch zwischen Männern (9,6 %) und Frauen (10,5 %) kein signifikanter Unterschied
 
MedWiss – Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen haben ein signifikant erhöhtes Risiko für Osteoporose. Laut einer Metaanalyse mit über 417 000 Studienteilnehmern liegt die Prävalenz bei 12,2 %. Unterschiede zwischen Geschlechtern oder Krankheitsformen konnten nicht festgestellt werden.
Frühere Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und Osteoporose hin. Die genaue Prävalenz von Osteoporose bei CED wurde jedoch uneinheitlich berichtet.
Wie häufig kommt es bei CED zu Osteoporose?
Das Ziel eines aktuellen systematischen Reviews mit Metaanalyse war es, die Gesamtprävalenz von Osteoporose bei Menschen mit CED zu untersuchen. Hierzu wurde eine Recherche in den Datenbanken Embase, PubMed und Scopus bis zum 31. Mai 2024 durchgeführt. Eingeschlossen wurden Studien mit Querschnittsdaten zur Osteoporose-Prävalenz bei mindestens 100 erwachsenen Menschen (≥ 18 Jahre) mit CED.
Systematischer Review mit Metaanalyse über 24 Studien
Insgesamt wurden 24 Studien mit 417 298 Menschen mit CED eingeschlossen. Die Analyse ergab eine zusammengefasste Prävalenz von Osteoporose in dieser Gruppe von 12,2 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 9,1 – 15,3; I² = 99,7 %), mit länderspezifischen Unterschieden. Im Vergleich zu Kontrollgruppen war das Osteoporose-Risiko bei CED-Betroffenen signifikant um 64 % erhöht (Odds Ratio, OR: 1,64; 95 % KI: 1,24 – 2,16). Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der Prävalenz zwischen Morbus Crohn (14,9 %; 95 % KI: 8,8 – 20,9) und Colitis ulcerosa (11,4 %; 95 % KI: 5,8 – 17,0; p = 0,408). Auch zwischen Männern (9,6 %; 95 % KI: 3,0 – 16,3) und Frauen (10,5 %; 95 % KI: 6,8 – 14,1) bestanden keine signifikanten Unterschiede (p = 0,832).
Vorsorgestrategien notwendig: Moderat erhöhtes Risiko für Osteoporose bei CED
Das Osteoporose-Risiko ist demnach bei CED im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung moderat erhöht. Die Studienergebnisse zeigen keine signifikanten Unterschiede in der Osteoporose-Prävalenz in Abhängigkeit von der CED-Form oder des Geschlechts. Auch wenn das Risiko nur leicht erhöht ist, sollte das Osteoporose-Risko bei CED nicht übersehen werden, um frühzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
© Alle Rechte: MedWiss.online