Knoblauch bessert Stoffwechsel und Hormone bei PCOS

Kurz & fundiert

  • Metabolisches Syndrom bei PCOS: Kann Knoblauch einen Beitrag leisten?
  • Randomisiert-kontrollierte klinische Studie mit 97 Frauen
  • Vielseitige positive Effekte von Knoblauchtabletten über 8 Wochen

 

MedWiss Eine randomisiert-kontrollierte Studie über 8 Wochen mit 97 Teilnehmerinnen mit PCOS und metabolischem Syndrom fand, dass eine Nahrungsergänzung mit Knoblauch positive Effekte auf Blutzucker, Blutfette und Entzündungsmarker sowie sexuelle Funktion und Lebensqualität hatte. 


Frauen mit dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) weisen neben einem Ungleichgewicht der Geschlechtshormone auch häufig Stoffwechselstörungen bis hin zum metabolischen Syndrom auf. Aufgrund der Komplexität des PCOS kommen eine Vielzahl von Behandlungsstrategien zum Einsatz. Die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle und kann teils besonders interessante Beiträge liefern. Iranische Wissenschaftler untersuchten nun, ob eine Nahrungsergänzung mit Knoblauch das metabolische Syndrom bei PCOS positiv beeinflussen kann.

Metabolisches Syndrom bei PCOS: Kann Knoblauch einen Beitrag leisten?

Die randomisiert-kontrollierte klinische Studie wurde zwischen 2020 und 2021 mit Frauen mit PCOS und metabolischem Syndrom durchgeführt. Die Teilnehmerinnen wurden zufällig entweder Knoblauchtabletten (500 mg mit 2 – 3 mg Allicin) oder Placebotabletten zur zweimal täglichen Einnahme über 8 Wochen zugewiesen. Die Wissenschaftler analysierten Veränderungen in Maßen zum metabolischen Syndrom, Lebensqualität und sexueller Funktion vor und nach der Behandlungsphase.

Randomisiert-kontrollierte klinische Studie mit 97 Frauen

Insgesamt nahmen 97 Frauen an der Studie teil und erhielten entweder Knoblauchtabletten (n = 49) oder das Placebo (n = 48). Nach 8 Wochen wies die Knoblauchgruppe im Vergleich zur Placebogruppe signifikante Reduktionen in verschiedenen relevanten Blutwerten auf:

  • Nüchternblutzucker: -10,5 %; von 107,2 auf 95,9 mg/dl; p < 0,001
  • Triglyzeride: -17,8 %; p = 0,002
  • LDL-Cholesterin (low-density lipoprotein): -14,2 %; p < 0,001
  • Gesamtcholesterin: -12,6 %; p < 0,001
  • C-reaktives Protein (CRP): -24,7 %; p < 0,001

Darüber hinaus stieg der Spiegel des Geschlechtshormon-bindenden Globulins signifikant an (18,3 %; p = 0,005). Sowohl systolischer als auch diastolischer Blutdruck sanken signifikant um 5,2 % (p < 0,001) und 6,1 % (p = 0,001). Die Frauen der Knoblauchgruppe verloren zudem signifikant an Gewicht mit reduziertem BMI (p < 0,01). Das Verhältnis von Taille zu Hüfte änderte sich hingegen nicht signifikant.

Die Nahrungsergänzung mit Knoblauch ging zudem mit Verbesserungen in allen Bereichen der sexuellen Funktion (Female Sexual Function Index, FSFI) einher, inklusive reduzierter Schmerzen (p < 0,05 für alle). Die Frauen berichteten eine bessere Lebensqualität in Bezug auf PCOS (Modified Polycystic Ovary Syndrome Health-Related Quality of Life Questionnaire, MPCOSQ), mit Verbesserungen konkret in Bereichen wie Hirsutismus, Akne, Gewicht, Unfruchtbarkeit sowie menstruellen und emotionalen Störungen (p < 0,001 für alle).

Vielseitige positive Effekte von Knoblauchtabletten über 8 Wochen

Die Autoren schließen, dass Knoblauch eine sinnvolle, einfache Ergänzung der Therapie bei PCOS darstellen könnte. Die Studie hatte nur eine begrenzte Nachbeobachtungsdauer und wurde ohne klare Vorgaben zur Ernährung durchgeführt – weitere Studien sollten demnach durchgeführt werden, um die mögliche Rolle von Knoblauch bei PCOS, inklusive möglicher Nebenwirkungen der Ergänzungstherapie, zu untersuchen.