Rheuma-Krankheitskontrolle bei Frauen mit Kinderwunsch besonders wichtig

Original Titel:
Association between disease activity of rheumatoid arthritis and maternal and fetal outcomes in pregnant women: a systematic review and meta-analysis

 
Kurz & fundiert
  • Rheuma und Schwangerschaftskomplikationen – Krankheitsaktivität relevant?
  • Systematischer Review und Metaanalyse über 41 Studien
  • Höheres Risiko für Schwangerschaftskomplikationen
  • Häufiger Komplikationen der Kinder
  • Hohe Krankheitsaktivität mit höheren Risiken assoziiert
  • Gute RA-Krankheitskontrolle bei Kinderwunsch wichtig
  MedWissEin systematischer Review mit Metaanalyse über 41 Studien ermittelte eine Assoziation zwischen höherer Krankheitsaktivität der rheumatoiden Arthritis und erhöhten Risiken für Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf. Die Autoren betonen die Bedeutung guter Krankheitskontrolle bei RA-Patientinnen mit Kinderwunsch.
Frühere Studien haben eine Korrelation zwischen rheumatoider Arthritis (RA) und unerwünschten Ereignissen in der Schwangerschaft berichtet. Welche Rolle die Krankheitsaktivität dabei spielt, war bislang jedoch nicht geklärt. Die vorliegende Studie untersuchte diesen Zusammenhang nun.

Rheuma und Schwangerschaftskomplikationen – ist Krankheitsaktivität relevant?

Die Wissenschaftler führten einen systematischen Review mit Metaanalyse durch, um mögliche Assoziationen zwischen RA-Krankheitsaktivität und dem Schwangerschaftsverlauf zu ermitteln. Relevante Studien mit Veröffentlichung bis 13. August 2023 wurden in 4 englischsprachigen (Pubmed, Embase, Cochrane Library und Web of Science) und 3 chinesischsprachigen (China National Knowledge Infrastructure, VIP und Wan Fang) medizin-wissenschaftlichen Datenbanken recherchiert. Die Studienergebnisse fassten die Autoren in Odds ratios (OR) und gewichteten Mittelwertdifferenzen (WMD) jeweils mit 95 % Konfidenzintervallen (95 % KI) zusammen.

Metaanalyse über 41 Studien

Insgesamt konnten 41 Studien in die Analyse aufgenommen werden, darunter 32 Kohortenstudien, 7 Fall-Kontrollstudien und 2 Querschnittsstudien. Frauen mit RA hatten ein höheres Risiko für die Schwangerschaftskomplikationen Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes, spontanen Abort und Geburt durch Kaiserschnitt (alle p < 0,05). Auch bei den Babies der RA-Patientinnen kam es häufiger zu Komplikationen. So war das Risiko bei RA erhöht für eine Totgeburt (ab 27. Schwangerschaftswoche), die Kinder waren häufig klein für ihr Gestationsalter und hatten häufiger ein niedriges Geburtsgewicht (< 2500 g). Sie wiesen häufiger Geburtsfehler auf und entwickelten öfter Diabetes Typ 1 oder Asthma (alle p < 0,05). Eine hohe Krankheitsaktivität der RA war signifikant mit einem höheren Risiko für Geburt per Kaiserschnitt assoziiert (OR: 2,29; 95 % KI: 1,02 – 5,15), aber auch für eine Frühgeburt (OR: 5,61; 95 % KI: 2,20 – 14,30).

Bei Frauen mit Kinderwunsch ist Krankheitskontrolle der RA besonders wichtig

Die Metaanalyse fand demnach, dass eine höhere Krankheitsaktivität bei rheumatoider Arthritis mit höheren Risiken für Schwangerschaftskomplikationen assoziiert war. Die Autoren schließen, dass bei Frauen mit RA und Kinderwunsch demnach besonders auf eine gute Krankheitskontrolle geachtet werden sollte.    
 

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