Die Demenzbehandlung lindert nicht nur Symptome, sondern kann das Leben verlängern

Original Titel:
Association of Antidementia Drugs and Mortality in Community-Dwelling Frail Older Patients With Dementia: The Role of Mortality Risk Assessment

Diese Studie zeigte, dass die Behandlung von Demenzsymptomen bei älteren Patienten mehr bringt, als nur eine Eindämmung mancher Symptome. Es handelt sich, bei nicht zu stark betroffenen Patienten, um eine lebensverlängernde Therapie. Welche Therapieansätze hierbei besonders hilfreich sind, sollte nun in weiteren Studien geklärt werden.


Helfen Medikamente gegen Demenzsymptome den betroffenen Patienten auch langfristig lebensverlängernd? Italienische Altersforscher rund um Dr. Veronese von der geriatrischen Abteilung des E.O. Galliera-Hospitals in Genua, in Kooperation mit der klinischen Altersforschung der Universitätsklinikums Köln, untersuchten rückblickend, ob Demenzpatienten, die mit Medikamenten zur Behandlung der Demenzsymptome behandelt wurden, ein verändertes Sterblichkeitsrisiko hatten.

Können Demenzmedikamente zu längerem Leben beitragen?

Dazu wurden die medizinischen Daten von 6818 älteren Menschen analysiert, die in Italien (Padua) zu Hause lebten und bei denen zwischen 2005 und 2013 ermittelt wurde, ob sie Pflegeunterstützung benötigten oder ob ein Pflegeheimplatz sinnvoller wäre. Dabei wurde jeweils eine umfassende, standardisierte Befragung durchgeführt.

Das jeweilige Sterblichkeitsrisiko zu Beginn wurde mit Hilfe eines Prognose-Indexes bestimmt, der die Ergebnisse der vorherigen Befragung zum Pflegebedarf nutzte. Die Patienten wurden nach diesen Ergebnissen in Gruppen mit niedrigem, mäßigem und hohem Sterblichkeitsrisiko eingeordnet. Für jeden Patienten wurde anschließend, gruppiert nach Demenz-Medikamenten, das Sterblichkeitsrisiko vorausblickend für zwei Jahre mathematisch abgeschätzt.

Prognose je nach Medikament

Die Studie zeigte einen klaren Vorteil von Behandlung der Demenzsymptome: Patienten, die entsprechend behandelt wurden, hatten rechnerisch ein deutlich niedrigeres Risiko, in dem 2-Jahreszeitraum zu sterben, als die unbehandelten Patienten (rechnerische Risikorate 0,82). Dieser Unterschied war noch ausgeprägter, wenn das Risiko über mehr als 2 Jahre geschätzt wurde (rechnerische Risikorate 0,56). Dieser Effekt der Behandlung war besonders bei Patienten mit, mit Hilfe des Multidimensionalen Prognostischen Index bestimmtem niedrigen und moderaten Risiko zu finden. Bei Patienten mit zu Beginn bereits hohem Risiko, also etwa starker Gebrechlichkeit und stark ausgeprägten Demenzsymptomen, hatte die Demenzbehandlung keinen Effekt mehr auf das Sterblichkeitsrisiko.

Langfristig längeres Überleben, wenn die Demenz behandelt wird

Zusammenfassend zeigte diese Studie also, dass die Behandlung von Demenzsymptomen bei älteren Patienten mehr bringt, als nur eine Eindämmung mancher Symptome – es handelt sich, bei nicht zu stark betroffenen Patienten, um eine lebensverlängernde Therapie. Welche Therapieansätze hierbei besonders hilfreich sind, sollte nun in weiteren Studien geklärt werden.

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