Psychische Begleiterkrankungen: Jeder 3. Rheuma-Patient betroffen
Original Titel:
Beyond rheumatoid arthritis: A meta-analysis of the prevalence of anxiety and depressive disorders in rheumatoid arthritis
- Wie häufig sind Ängste und depressive Störungen bei rheumatoider Arthritis?
- Systematischer Review mit Metaanalyse
- 13 Studien zu Ängsten, 22 Studien zu Depression
- Angststörungen bei jedem 5., depressive Erkrankungen bei jedem 3. Patienten mit RA
MedWiss – Ein systematischer Review mit Metaanalyse fand, dass im Laufe des Lebens jeder 5. Patient mit rheumatoider Arthritis (RA) Angststörungen, jeder 3. Patient eine depressive Störung entwickelt. Dieses hohe Risiko für psychische Begleiterkrankungen sollte in der RA-Behandlung berücksichtigt werden, um Betroffene früh zu identifizieren und ihnen bestmöglich zu helfen.
Die Prävalenz von Ängsten bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) wird in unterschiedlichen Studien mit zwischen 2,4 % und 85,2 % eingeschätzt, depressive Störungen wurden bei zwischen 15 % und 73,2 % dokumentiert. Die vorliegende Studie ermittelte die Häufigkeit von Ängsten und depressiven Störungen bei Menschen mit RA im Moment sowie während der Lebenszeit.
Wie häufig sind Ängste und depressive Störungen bei rheumatoider Arthritis?
Der systematische Review ermittelte relevante Studien in den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, PsycINFO, CINAHL und WoS. Die Metaanalyse umfasste prospektive Studien mit Menschen mit RA ab 16 Jahren, die mit diagnostischen Interviews zu Ängsten oder depressiven Störungen in ihrer Lebenszeit untersucht wurden.
Systematischer Review mit Metaanalyse über 13 Studien zu Ängsten, 22 Studien zu Depression
Die Metaanalyse umfasste 13 Studien zu Ängsten bei RA und 22 Studien zu depressiven Störungen bei RA. Die aktuelle Prävalenz von Ängsten betrug 13,5 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 9,2 – 17,3), die Prävalenz über die Lebenszeit betrug 22,2 % (95 % KI: 15,9 – 29,1). Die aktuelle Prävalenz von depressiven Störungen betrug 17,9 % (95 % KI: 10,1 – 27,1), über die Lebenszeit berichteten 32,4 % der Patienten von depressiven Störungen (95 % KI: 18,3 – 47,6). Die weitere Analyse fand numerisch häufiger generalisierte Angststörungen und unipolare majore Depression als andere Angst- oder depressive Störungen.
Angststörungen bei jedem 5., depressive Erkrankungen bei jedem 3. Patienten mit RA
Die Autoren schließen, dass im Laufe des Lebens jeder 5. Patient mit RA an Angststörungen leidet, jeder 3. Patient entwickelt eine depressive Störung. Dieses hohe Risiko für psychische Begleiterkrankungen sollte in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis berücksichtigt werden, um Betroffene früh zu identifizieren und ihnen bestmöglich zu helfen.
© Alle Rechte: MedWiss.online