Prostatakrebs

Bestimmung der Tumorzellen im Blut verbessert Vorhersage des Krankheitsverlaufs bei fortgeschrittenem Prostatakrebs

Original Titel:
The Added Value of Circulating Tumor Cell Enumeration to Standard Markers in Assessing Prognosis in a Metastatic Castration-Resistant Prostate Cancer Population.

Prostatakrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern. Besonders im fortgeschrittenen Stadium, der kastrationsresistenten Form des Prostatakrebses, also wenn die hormonelle Therapie zur Absenkung der männlichen Geschlechtshormone auf kastrationsähnliches Niveau, unwirksam geworden ist, sind die bisher verwendeten Prognosefaktoren zum Abschätzen des Krankheitsverlaufs noch unzureichend. Üblicherweise werden Faktoren wie Größe und Stadium des Tumors bestimmt und spezielle Marker im Blut. Dazu zählen z. B. das Prostata-spezifische Antigen (PSA), der eisenhaltige Blutfarbstoff Hämoglobin und der Toxizitäts-Marker LDH, die Aussagen bezüglich der Erkrankung ermöglichen. Da besonders im fortgeschrittenen Stadium Krebszellen vom Tumor absiedeln (metastasieren) und über die Blutbahn in andere Bereiche des Körpers gelangen, könnten diese sogenannten zirkulierenden Tumorzellen im Blut ein geeigneter Prognosefaktor sein.

Krebsforscher haben nun untersucht, ob die zusätzliche Bestimmung der Anzahl von Krebszellen im Blut als Prognosefaktor für Patienten mit Prostatakrebs nutzbar gemacht werden könnte.

Sie haben dazu Daten verwendet, die bereits in früheren Studien (COU-AA-301 und ELM-PC4) an Patienten mit Prostatakrebs erhoben wurden, die Hormontherapien mit Abirateron bzw. Orteronel verabreicht bekamen. Jeweils zu Beginn der Studie und in Woche 13 nach der Hormontherapie wurden zusätzlich zu den üblichen Blutwerten die im Blut zirkulierenden Krebszellen gezählt. Mit Hilfe spezieller statistischer Berechnungen haben die Wissenschaftler diese Faktoren mit dem Überleben der Patienten in Zusammenhang gebracht, wobei zwischen Patienten mit langem und kurzem Überleben unterschieden wurde.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigten, dass die zusätzliche Bestimmung der Krebszellen im Blut von Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs eine deutlich verbesserte Vorhersage des Überlebens ermöglichte.

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