Migräne

Chronische Migräne: Flunarizin eventuell effektivere Prophylaxe als Topiramat

Original Titel:
Flunarizine versus topiramate for chronic migraine prophylaxis: a randomized trial.

Wer unter chronischer Migräne und damit den halben Monat an Kopfschmerz leidet, braucht effektive Behandlungsoptionen. Dazu gehören Akutmedikationen, beispielsweise Schmerzmittel und Triptane, aber auch Prophylaxen, die zum Teil auch bei Epilepsie eingesetzt werden. Ziel einer Prophylaxe ist es dabei vorrangig, den Patienten mehr Migräne- und Kopfschmerzfreie Tage pro Monat zu verschaffen.

In einer taiwanesischen Multizentrenstudie verglichen Dr. Lai und Kollegen (2017) die Wirksamkeit von zwei Prophylaxemitteln, Topiramat und Flunarizin. 62 Patienten wurden zufällig der Behandlung mit Topiramat oder Flunarizin zugeteilt. Behandlungseffekte auf die Zahl der Kopfschmerz- oder Migränetage, der Häufigkeit von Medikamenteneinnahme, aber auch der Dosis der Akutmedikation sowie der Anteil der Patienten, deren Kopfschmerztage auf mindestens die Hälfte reduziert wurde (50 % Responderrate) wurden nach 8 Wochen beurteilt.

Es zeigte sich, dass Flunarizin die Zahl sowohl der Kopfschmerz- als auch Migränetage deutlich im Vergleich zu Topiramat reduzierte. Die Flunarizin-Gruppe nahm auch seltener zusätzliche Medikamente zur Behandlung einer akuten Migräne ein. Gleichzeitig konnten die Patienten, die Flunarizin erhielten, die Dosis der Akutmedikamente senken. Dabei schien die Verträglichkeit von Flunarizin vergleichbar zu der von Topiramat zu sein. Die Patienten hatten ähnlich viele Nebenwirkungen mit beiden Medikamenten.

Bei einer Erkrankung wie der chronischen Migräne, die massiv die Lebensqualität einschränkt und die Lebensgestaltung bestimmt, zählt jeder gewonnene Tag. Die vorliegende Studie legt nahe, dass Flunarizin diesem Anspruch stärker gerecht werden könnte als Topiramat.

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