Adipositas / Übergewicht

Frauen mit Adipositas haben häufiger eine Kaiserschnittgeburt

Original Titel:
Prepregnancy Body Mass Index, Gestational Weight Gain, and Odds of Cesarean Delivery in Hispanic Women

Studienergebnisse konnten bereits zeigen, dass Frauen mit Übergewicht in einer Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Begleiterkrankungen und Sterblichkeit aufweisen (Studie von Lisonkova und Kollegen, 2017 in der Fachzeitschrift JAMA veröffentlicht). Wissenschaftler aus den USA interessierte nun, ob der BMI (Body Mass Index, wird berechnet indem man das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße setzt; kg/m2) von Frauen vor einer Schwangerschaft einen Einfluss auf die Anzahl an Kaiserschnittentbindungen hatte.

Die Wissenschaftler interessierte auch, ob die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft eine Rolle für die Häufigkeit von Kaiserschnitten spielte. Weist eine Frau vor der Schwangerschaft ein normales Gewicht auf, empfehlen die Leitlinien des US-amerikanischen Institute of Medicine (IOM) eine Gewichtszunahme während der Schwangerschaft in Höhe von 11,5 kg bis 16 kg. Anders sieht es aus, wenn die Frauen vor der Schwangerschaft übergewichtig (BMI ≥ 25) oder adipös (BMI ≥ 30) sind. In diesem Fall empfiehlt das IOM den Frauen, während der Schwangerschaft 7 kg bis 11,5 kg (bei Übergewicht) bzw. 5 kg bis 9 kg (bei Adipositas) zuzunehmen.

Um die Fragestellungen zu analysieren, untersuchten die Wissenschaftler 1215 Frauen mit süd- oder mittelamerikanischer Herkunft. Ein Viertel der Teilnehmerinnen wies zu Beginn der Schwangerschaft Übergewicht auf. 23 % der Teilnehmerinnen mussten sich einem Kaiserschnitt unterziehen. 53 % der Frauen überschritten die Empfehlungen des IOM für die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft.

Adipositas und starke Gewichtszunahme im letzten Schwangerschaftsdrittel erweisen sich als ungünstig

Es zeigte sich, dass die Frauen mit Adipositas ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Kaiserschnittgeburt aufwiesen. Auch eine zu hohe Gewichtszunahme während der Schwangerschaft erhöhte das Risiko für eine Geburt per Kaiserschnitt. Dabei schien insbesondere eine zu starke Zunahme an Gewicht in dem letzten Drittel der Schwangerschaft als ungünstig: nahmen die Frauen in dieser Zeit mehr zu als sie sollten, war ihr Risiko für einen Kaiserschnitt erhöht. Dies war nicht der Fall, wenn sie im ersten oder zweiten Drittel der Schwangerschaft mehr Gewicht zugenommen hatten als vom IOM empfohlen.

Diese Studie zeigte auf, dass sowohl das Vorliegen von Adipositas vor der Geburt als auch eine zu starke Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, insbesondere im letzten Drittel der Schwangerschaft, das Risiko für einen Kaiserschnitt bei den Frauen erhöhte. Diese Ergebnisse stützen die Forderung, dass Frauen vor einer Schwangerschaft Normalgewicht anstreben sollten.

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