Asthma ist bei Frühchen häufiger als bei anderen Kindern

MedWiss – Heutzutage haben Frühchen bessere Chancen als jemals zuvor. So gibt es immer mehr Kinder, die einen sehr frühen Start ins Leben hatten. Asthma ist bei Frühchen häufiger, scheint sich mit zunehmendem Alter aber zu bessern, berichten Forscher aus Norwegen.


Frühgeborene Kinder leiden in ihrer Kindheit häufiger an Asthma, als Kinder, die zum errechneten Geburtstermin geboren wurden. Die Versorgung von frühgeborenen Kindern hat sich deutlich verbessert, auch hinsichtlich der Überlebensrate von extrem frühgeborenen Kindern. Norwegische Forscher haben sich daher einmal angeschaut, wie oft solche Kinder zwischen ihrem fünften und elften Lebensjahr ins Krankenhaus mussten, Atemwegsprobleme hatten und Asthmamedikamente nahmen.

Untersuchung zur Gesundheit von sehr frühgeborenen Kindern

Dazu werteten sie die Daten aller zwischen 1999 und 2000 in Norwegen geborenen Kinder aus, die vor der 28 Schwangerschaftswoche geboren wurden oder weniger als 1000 g bei ihrer Geburt wogen. Sie vergleichen diese Kinder mit Kindern, die in der gleichen Region geboren wurden und nicht als Frühchen zur Welt kamen. Die Daten zu Krankenhausaufenthalten, Atemwegsbeschwerden und Gebrauch von Asthmamedikamenten ermittelten die Forscher durch einen Fragebogen, den die Eltern ausfüllten.

Frühchen mussten später selten ins Krankenhaus – aber öfter als andere Kinder

Die Wissenschaftler erhielten zu 232 extrem frühgeborenen Kindern Antworten der Eltern und von 57 Kindern, die um den errechneten Termin herum geboren wurden. Während ihres fünften und elften Lebensjahres mussten 29 % der Frühchen und 13 % der termingerecht geborenen Kinder ins Krankenhaus. Die Krankenhauseinweisungen waren meistens aufgrund von Operationen nötig, von denen aber nur 12 % mit Atemwegsproblemen zu tun hatten. Die Krankenhauseinweisungen standen außerdem nicht im Zusammenhang mit Lungenschäden aufgrund einer Frühgeburt (bronchopulmonale Dysplasie) oder einer Geburt vor der 25. Schwangerschaftswoche.

Forscher fanden Hinweise dafür, dass Asthma bei sehr Frühgeborenen häufiger auftritt

Atemwegsprobleme, Asthma und der Gebrauch von Asthmamedikamenten schien bei sehr frühgeborenen Kindern häufiger zu sein. Statistisch nachweisen konnten dies die Forscher bei dem Gebrauch von Asthmamedikamenten und Giemen bei Belastung. Eine bronchopulmonale Dysplasie bei Neugeborenen war ein Risikofaktor dafür, dass ein Kind später Asthmamedikamente brauchte, aber nicht für aktuell auftretendes Giemen im Alter zwischen fünf und elf Jahren.

Sauerstofftherapie und Asthma der Eltern als Risikofaktor für Asthma

Eine Sauerstofftherapie nach der Entlassung aus dem Krankenhaus nach der Geburt und Asthma der Eltern standen hingegen in der Auswertung der Forscher mit aktuell bei den Kindern vorliegendem Asthma in Zusammenhang. Aber weder eine bronchopulmonale Dysplasie, noch eine besonders frühe Geburt waren mit Atemwegsproblemen bei den untersuchten Kindern verknüpft.

Atemwegsprobleme scheinen mit dem Alter abzunehmen

Die Forscher fassen daher zusammen, dass stark frühgeborene Kinder zwischen ihrem fünften und elften Lebensjahr zwar nur selten ins Krankenhaus mussten, trotzdem immerhin doppelt so oft wie nicht zu früh geborene Kinder. Die Krankenhausaufenthalte hatten dabei statistisch gesehen aber nichts mit Lungenschäden aufgrund der Frühgeburt (bronchopulmonale Dysplasie) oder einer Geburt vor der 25. Schwangerschaftswoche zu tun. Atemwegsprobleme als Grund für die Krankenhausaufenthalte waren selten, obwohl Kinder, die sehr früh geboren wurden, öfter über Atemwegsprobleme klagten als andere Kinder. Die Belastung durch diese Beschwerden verringerte sich aber ab der frühen Kindheit.

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