COPD

Bronchodilatatoren gegen COPD: Doppelt wirkt besser

Original Titel:
Efficacy of umeclidinium/vilanterol versus umeclidinium and salmeterol monotherapies in symptomatic patients with COPD not receiving inhaled corticosteroids: the EMAX randomised trial

Kurz & fundiert

  • COPD-Patienten mit geringem Risiko für Krankheitsschübe bekamen entweder ein LAMA, ein LABA oder eine Kombination aus beidem
  • Die Zweifachtherapie hatten bei folgenden Aspekten die Nase vorn:
    • Lungenfunktion
    • Atemnot
    • Risiko für Verschlechterungen
  • Die Sicherheit aller drei Therapien war vergleichbar

 

MedWiss – Bronchienerweiternde Wirkstoffe wie langwirksame Beta-2-Agonisten (LABA) und langwirksame Muskarinrezeptor-Antagonisten (LAMA) könne allein oder in Kombination angewandt werden. Wissenschaftler stellten in der vorliegenden Studie fest, dass COPD-Patienten mit geringem Risiko für Krankheitsschübe von einer Zweifachtherapie stärker profitierten.


Bronchodilatatoren – also Wirkstoffe, die die Bronchien erweitern – nehmen im Kampf gegen die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) einen großen Stellenwert ein. Bei den langwirksamen Bronchodilatatoren wird aufgrund der verschiedenen Wirkmechanismen zwischen zwei verschiedenen Gruppen unterschieden: langwirksame Beta-2-Agonisten (LABA) und langwirksame Muskarinrezeptor-Antagonisten (LAMA). LABA und LAMA können jeweils einzeln angewandt oder miteinander kombiniert werden. Ein internationales Forscherteam mit Unterstützung aus Deutschland verglich eine Einzeltherapie (nur LAMA bzw. nur LAMA) mit der Zweifachtherapie (LAMA und LABA) bei COPD-Patienten, die ein geringes Risiko für Krankheitsschübe hatten und keine inhalative Kortikosteroide bekamen.

COPD-Patienten erhielten entweder nur einen Bronchodilatator oder eine Kombination aus zweien

Die Wissenschaftler teilten 2425 COPD-Patienten, die keine inhalativen Kortikosteroide bekamen und ein geringes Risiko für einen Krankheitsschub aufwiesen, in zwei verschiedenen Gruppen ein. Die Einteilung erfolgte nach dem Zufallsprinzip. Während die eine Gruppe eine Zweifachtherapie mit LAMA und LABA (täglich 62,5 µg Umeclidinium und 25 µg Vilanterol; 812 Patienten) erhielt, bekam die andere Gruppe stattdessen nur einen Wirkstoff (entweder nur LAMA (täglich 62,5 µg Umeclidinium; 804 Patienten) oder nur LABA (zweimal täglich 50 µg Salmeterol; 809 Patienten)). Nach 24-wöchiger Therapie untersuchten die Wissenschaftler die Lungenfunktion der Patienten. Hierzu bestimmten sie die Luftmenge, die innerhalb einer Sekunde ausgeatmet werden kann (Einsekundenkapazität (FEV1)). Des Weiteren befragten die Wissenschaftler die Patienten mit einem speziellen Fragebogen zu ihrer Atemnot.

Die Patienten profitierten stärker von der Kombinationstherapie

Bei ihrer Auswertung stellten die Wissenschaftler fest, dass die Zweifachtherapie im Vergleich zu den beiden Einzeltherapien die Lungenfunktion der Patienten stärker verbesserte. Außerdem hatten die Patienten, die die Zweifachtherapie erhielten, ein geringeres Risiko für Verschlechterungen als die Patienten, die nur einen Bronchodilatator bekamen. Und auch bezüglich der Atemnot hatte die Zweifachtherapie die Nase vorn. Was die Sicherheit der Therapien anging, so war diese bei allen drei Therapien vergleichbar.

COPD-Patienten mit einem geringen Risiko für Krankheitsschübe schienen somit von einer Kombination aus LAMA und LABA stärker zu profitieren als von einer alleinigen Therapie mit LAMA oder LABA. Die Zweifachtherapie (LAMA/LABA) schnitt nämlich somit sowohl im Hinblick auf die Lungenfunktion als auch im Hinblick auf die Atemnot als auch im Hinblick auf das Risiko für Verschlechterungen besser ab als die Therapie mit nur einem Wirkstoff (nur LAMA oder nur LABA).

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