Pflanzenbasierte Ernährung senkt Darmkrebsrisiko bei Männern

Original Titel:
Plant-based dietary patterns defined by a priori indices and colorectal cancer risk by sex and race/ethnicity: the Multiethnic Cohort Study

 
Kurz & fundiert
  • Kann eine pflanzenbasierte Ernährung das Darmkrebsrisiko senken?
  • Mulitethnische Kohortenstudie mit 79 952 Männer und 93 475 Frauen
  • Auswertung von drei Ernährungsindizes: Gesunde und ungesunde planzenbasierte Ernährung + Gesamtindex
  MedWiss – Neuere Forschungsdaten deuten auf einen Zusammenhang zwischen pflanzenbasierter Ernährung und dem Darmkrebsrisiko bei Männern.
Eine aktuelle Studie hat die Assoziationen zwischen vordefinierten Indizes pflanzlicher Ernährung und dem Darmkrebsrisiko (CRC) bewertete. Zudem wurde untersucht, ob die Assoziation je nach Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und Tumoranatomie variiert.

Auswertung von drei Ernährungsindices

An der mulitethnischen Kohortenstudie nahmen insgesamt 79 952 Männer und 93 475 Frauen teil. Primärer Endpunkt war die Inzidenz von invasivem Darmkrebs. Cox-Modelle wurden verwendet, um das Darmkrebs-Risiko über Quintile von drei pflanzenbasierten Ernährungswerten abzuschätzen:
  • Gesamtindex für pflanzenbasierte Ernährung
  • Index für gesunde pflanzenbasierte Ernährung
  • Index für ungesunde pflanzenbasierte Ernährung

Unterschied zwischen Männern und Frauen

Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 19,2 Jahren wurden 4 976 Fälle von Darmkrebs identifiziert. Bei Männern betrug die multivariabel angepasste Hazard Ratio (HR) für das höchste vs. niedrigste Quintil 0,77 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,67 – 0,88) für pflanzenbasierte Ernährung. Für gesunde pflanzenbasierte Ernährung war das Risiko ebenfalls reduziert (HR: 0,80; 95 % KI: 0,70 – 0,91). Für ungesunde pflanzliche Ernährung konnte jedoch bei Männern kein signifikanter Zusammenhang gefunden wurde. Bei Frauen wurde bei allen Ernährungsindizes kein signifikanter Zusammenhang gefunden. Bei Männern war die umgekehrte Assoziation für eine pflanzenbasierte Ernährung in japanischen, amerikanischen, indianischen und weißen Gruppen stärker als in der afroamerikanischen oder lateinamerikanischen Gruppe (p für Heterogenität = 0,01). Für linke Dickdarm- und Rektumtumoren war die Assoziation stärker als für rechte Tumoren (p für Heterogenität = 0,005). Das verringerte Risiko mit einer gesunden pflanzenbasierten Ernährung war für alle ethnischen Gruppen konsistent.

Pflanzliche Ernährung für Männer vorteilhaft

Eine stärkere Einhaltung einer Ernährung mit gesunden pflanzlichen Lebensmitteln ist demnach mit einem verringerten Risiko für Darmkrebs bei Männern verbunden. Bei Frauen konnte dieser Zusammenhang nicht gezeigt werden. Die Stärke der Assoziation bei Männern variiert je nach ethnischer Zugehörigkeit und der Anatomie des Tumors.

© Alle Rechte: HealthCom