Schützen Statine vor schweren COPD-Exazerbationen?

Original Titel:
Statin Use and the Risk of Subsequent Hospitalized Exacerbations in COPD Patients with Frequent Exacerbations

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler analysierten die Daten von COPD-Patienten, die bereits aufgrund einer COPD-Exazerbation in einem Krankenhaus waren
  • Bei bestimmten COPD-Patienten reduzierte der Gebrauch von Statinen signifikant das Risiko für weitere Exazerbationen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten

 

MedWiss – Manche COPD-Patienten konnten von der Einnahme von Statinen profitieren. Bei ihnen reduzierten die Cholesterinsenker das Risiko für weitere Exazerbationen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten.


Ob sich die cholesterinsenkenden Statine positiv auf die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) auswirken, wird kontrovers diskutiert. Wissenschaftler aus Taiwan leisteten einen weiteren Beitrag zu dieser Thematik. Sie wollten herausfinden, ob Statine bei COPD-Patienten mit häufigen Exazerbationen das Risiko für Exazerbationen, die einen Krankenhausaufenthalt nötig machen, reduzieren können.

Wissenschaftler analysierten die Daten von COPD-Patienten, die bereits aufgrund einer COPD-Exazerbation in einem Krankenhaus waren

Um an die Daten entsprechender Patienten zu gelangen, nutzten die Wissenschaftler die nationale Krankenversicherungsdatenbank. In die Analyse nahmen sie 139 223 COPD-Patienten auf, die zwischen 2004 und 2012 zum ersten Mal wegen einer Exazerbation ins Krankenhaus mussten. Von diesen Patienten erlebten 35 482 innerhalb eines Jahres ihre zweite Exazerbation, die ebenfalls einen Krankenhausaufenthalt nötig machte. Diese Patienten wurden als COPD-Patienten mit häufigen Exazerbationen definiert. Die Wissenschaftler verglichen die Patienten, die Statine bekamen, mit den Patienten, bei denen dies nicht der Fall war.

Manche COPD-Patienten profitieren von Statinen

Bei der Analyse stellten die Wissenschaftler fest, dass der Gebrauch von Statinen das Risiko für weitere Exazerbationen (nach der ersten Exazerbation), die im Krankenhaus behandelt werden mussten, signifikant reduzierte (SHR (subdistribution hazard ratio): 0,89; 95 % CI: 0,85-0,93, p<0,001). Dies war auch bei den COPD-Patienten mit häufigen Exazerbationen der Fall (SHR:0,88; 95 % CI: 0,81-0,94; p=0,001). Eine Subgruppenanalyse mit den Patienten, die häufig Exazerbationen hatten, zeigte, dass Statine nur bei Männern, nicht aber bei Frauen, einen schützenden Effekt bezüglich nachfolgender, krankenhausbedürftiger Exazerbationen hatten. Weitere Patientengruppen, die von Statinen profitierten, waren die, die 75 Jahre oder älter waren, die zusätzlich an Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten, und die, die nicht zusätzlich an Lungenkrebs oder Depressionen erkrankt waren.

Bestimmte COPD-Patienten konnten somit von der Einnahme von Statinen profitieren. Dies äußerte sich dadurch, dass das Risiko für weitere Exazerbationen, die einen Krankenhausaufenthalt nötig machten, bei Patienten mit Statinen geringer war.

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