Beiträge von: Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Die zunehmende Resistenz mancher Krebsarten bekämpft die Medizin vor allem durch Kombinationstherapien mit mehreren Wirkstoffen. Noch wirksamer könnte ein chemisches Konjugat aus mehreren Wirkstoffen sein, das an verschiedenen Stellen in der Krebszelle gleichzeitig ansetzt. Eine solche Therapie mit nur einem einzigen Medikament würde Wahrscheinlichkeit erhöhen, sämtliche Krebszellen abzutöten, schreiben Forscher in der Zeitschrift Angewandte Chemie. In der Chemotherapie wird meist Cisplatin verwendet, ein Metallkomplex des Platin(II)-Ions. Cisplatin bindet in Tumorzellen an die DNA, verändert deren Struktur und löst dadurch den […]

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In Japan gilt Kugelfisch als besondere Delikatesse, zum Gaumenkitzel kommt dabei ein Nervenkitzel, denn der Fugu enthält Tetrodoxin, ein starkes Nervengift. Niedrig dosiert erwies sich Tetrodotoxin in klinischen Tests als möglicher Opioid-Ersatz zur Linderung starker Schmerzen bei Krebspatienten. In der Zeitschrift Angewandte Chemie stellen japanische Wissenschaftler jetzt eine neue Route für die Totalsynthese (komplett neuer Aufbau eines Naturstoffs aus kleinen, gängigen Ausgangsstoffen) von Tetrodotoxin vor. Eine Fugu-Mahlzeit erzeugt zunächst ein leicht prickelndes Gefühl im Mund und kann entspannend bis euphorisierend […]

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Der Grüne Knollenblätterpilz ist hochgiftig. Ein Teil seiner Giftstoffe könnte aber auch heilbringend sein: Amanitine gelten als mögliche Wirkstoffkomponenten Antikörper-basierter Krebstherapien. Deutsche Wissenschaftler stellen in der Zeitschrift Angewandte Chemie nun eine neue Syntheseroute für α-Amanitin vor, die für eine Produktion im größeren Maßstab geeignet scheint und endlich ausreichende Mengen des Pilzgifts für weitergehende Forschungen zugänglich macht. Amanitine hemmen hochselektiv das Enzym RNA-Polymerase II, was zum Zelltod führt. Mit Antikörpern in Tumorzellen eingeschleust, könnten sie Tumore bekämpfen. Bis vor Kurzem war […]

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Ein neuartiger Wirkstoff namens „FerriIridium“ soll gleichzeitig Therapie und Diagnostik von Magenkrebs möglich machen. Die zunächst wenig wirksame Vorstufe („Prodrug“) auf Basis einer iridiumhaltigen Verbindung wird erst innerhalb der Tumorzellen selektiv durch deren erhöhten Gehalt an Eisenionen aktiviert, wie Wissenschaftler in der Zeitschrift Angewandte Chemie erläutern. So werden unerwünschte Nebenwirkungen verringert. Zellen transportieren Stoffe aus dem extrazellulären Raum in ihr Inneres, indem sie winzige Bereiche ihre Membran nach innen stülpen und abschnüren (Endocytose). Auf diese Weise gelangt auch FerriIridium ins […]

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Nach einer Operation, bei der Behandlung von Wunden oder bei der Gewebezucht sind Infektionen eine gefürchtete Bedrohung, die lebensgefährlich werden kann. Biomimetische Hydrogele mit „eingebauten“ antimikrobiellen Eigenschaften können diese Gefahr deutlich mindern. In der Zeitschrift Angewandte Chemie stellen Wissenschaftler jetzt ein Gel vor, das bei Bestrahlung mit rotem Licht reaktive Sauerstoffspezies erzeugt, die Bakterien und Pilze effektiv abtöten. Ein Hydrogel ist ein molekulares Netzwerk, in dessen „Maschen“ Wasser eingelagert ist. Antimikrobielle Hydrogele lassen sich z.B. durch Einmischen oder Anknüpfen antimikrobieller […]

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Prinzipiell könnte unser Immunsystem Tumorzellen aufspüren und abtöten. Nur leider sind Tumore bestens gegen Attacken des Immunsystems gerüstet. Trotz moderner Krebstherapien sind Metastasierungen und Rückfälle ein großes Problem. Der Aufbau einer „Antitumor-Immunität“ könnte jetzt aber greifbar werden – dank neuartiger Kupfertellurid-Nanopartikel, die unter NIR-Licht Enzyme nachahmen und oxidativen Stress in Tumorzellen auslösen, ihren immunsuppressiven Status aufheben und Entzündungsprozesse anstoßen, wie chinesische Wissenschaftler in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten. Sogenannte „Nanoenzyme“ sind heiße Kandidaten für eine „katalytische Immuntherapie“. Es handelt sich […]

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Ein kombiniertes biochemisches Verfahren weist phenolische Schadstoffe nach und entfernt sie gleichzeitig aus der Umgebung. Viele in Industrie und Landwirtschaft eingesetzte Chemikalien können Menschen und Umwelt gefährden, wenn sich schädliche Abbauprodukte davon anreichern. Forscher aus Thailand haben nun eine einfache biobasierte Methode entwickelt, mit der sie phenolische Gefahrstoffe in nur einem Schritt nachweisen und unschädlich machen können. Wie sie in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten, wandeln sich dabei Chlor- und Nitrophenole in enzymkatalysierten Reaktionen vollständig in den Glühwürmchen-Leuchststoff Luciferin um. […]

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Im Blut zirkulierende Tumorzellen dienen als Marker zur Früherkennung und Prognose von Krebserkrankungen. Ihr Nachweis ist jedoch herausfordernd aufgrund ihrer geringen Menge. In der Zeitschrift Angewandte Chemie stellen Wissenschaftler einen ultrasensitiven Ansatz für die direkte Detektion zirkulierender Tumorzellen in Blutproben vor. Er basiert auf einer verstärkten, zeitaufgelösten Fluoreszenzmessung leuchtender Lanthanid-Ionen, die aus spezifisch an Tumorzellen bindenden Nanopartikeln freigesetzt werden. Übliche Techniken zum Nachweis zirkulierender Tumorzellen benötigen eine aufwendige Anreicherung vor der Detektion, denn auf 10 Millionen Blutzellen kommt nur etwa […]

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Für HER2-positiven Brustkrebs, einen besonders aggressiven, metastasierenden Krebstyp, gibt es einen neuen Therapieansatz: nanoskopische Partikel, denen spezifische Bindestellen für das Rezeptormolekül HER2 „eingeprägt“ wurden. Wie chinesische Wissenschaftler in der Zeitschrift Angewandte Chemie erläutern, hemmt die selektive Bindung der Nanopartikel an HER2 deutlich die Vermehrung der Tumorzellen. Brustkrebs ist die am weitesten verbreitete Krebserkrankung unter Frauen und eine der häufigsten Todesursachen. Dabei zählen etwa 20-30 % der Brustkrebserkrankungen zum sehr schlecht therapierbaren HER2-positiven Typ. HER2 steht für „Human Epidermal Growth Factor […]

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Entdeckung von chemischen Sonden als Hemmstoffe von epigenetischen Faktoren der akuten myeloischen Leukämie Schwere Leukämien entstehen unter anderem, wenn regulative Proteine ihre Funktion auf epigenetischer Ebene nicht mehr ausüben können. In einer großangelegten internationalen Kollaboration haben jetzt Forscher aus Großbritannien Wirkstoffe identifiziert, die diese fehlregulierten Proteine hemmen können. In der Zeitschrift Angewandte Chemie beschreiben sie die Entdeckung, Entwicklung und Charakterisierung von solchen möglichen neuen Leitstoffen im Zellsystem. Weiterführende Tests in biologischen Systemen könnten die Wirkstoffentwicklung gegen diese Krebsarten antreiben. Normale […]

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Maßgeschneiderte DNA-Nanoplattform bringt Chemotherapeutika und RNA-Interferenz in mulitresistente Tumore Mehrfache Wirkstofftresistenz bei Krebszellen lässt sich häufig erfolgreich durch Herabregulieren der entsprechenden Gene bekämpfen. Chinesische Wissenschaftler haben nun eine Nanoplattform entwickelt, die gezielt Transkriptionsmatrizen für die entsprechenden RNAs und gleichzeitig Chemotherapeutika in multiresistente Tumore bringt. Wie die Autoren in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten, tötete dieser Cocktail aus Genexpressionshemmstoffen und Krebswirkstoffen effektiv und selektiv die Zellen. Die Nanoplattform wurde durch DNA-Origami zusammengefügt. Mehrfach resistente Krebszellen schleusen oft Wirkstoffe aus den Zellen […]

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Neuer Ansatz für die Tumortherapie Therapeutisch wirksame Moleküle können durch Verknüpfung mit spezifischen Antikörpern gezielt an ihren designierten Wirkort gelotst und damit Nebenwirkungen minimiert werden – vor allem in der Tumortherapie. In der Zeitschrift Angewandte Chemie beschreiben Wissenschaftler jetzt neuartige Konjugate aus Antikörpern und einem Inhibitor des Kinesin-Spindel-Proteins. Über die Wahl des Verbindungsstücks zwischen den beiden Komponenten lässt sich das Wirkprofil des gegenüber einer breiten Palette an Krebstypen wirksamen Cytostatikums gezielt einstellen. Medikamente sollen hoch wirksam sein, dabei aber möglichst […]

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Überraschend hohe und spezifische antibakterielle Wirkung bei einem wasserlöslichen phosphorhaltigen Polymer Künstliche Polymere können nur dann antibiotisch wirken, wenn ihr Grundgerüst sowohl wasserabweisende als auch wasserlösliche Regionen enthält. Diese etablierte Modellvorstellung stellt jetzt eine Arbeit von kanadischen Forschern auf den Kopf: In ihrer Publikation in der Zeitschrift Angewandte Chemie zeigen die Wissenschaftler, dass ein phosphorhaltiges Polymer ohne wasserabweisende Kohlenwasserstoffketten hervorragende bakterizide Eigenschaften hat. Die bisherigen Strategien zu Polymeren in der Antibiotikaforschung muss daher möglicherweise neu bewertet werden. Der Bedrohung durch […]

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