Diabetes

Langfristige Zusammenhänge zwischen Diabetes und Demenz: Diabetesprävention auch gegen geistigen Verfall?

Original Titel:
Longitudinal association between diabetes and cognitive decline: The National Health and Aging Trends Study.

Die Typ-2-Diabeteserkrankung, mit häufig jahrelang nur unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Sehstörungen und Infektneigung, wird vor allem bei älteren Menschen diagnostiziert. Mit dem Diabetes geht auch, nicht nur aufgrund der Altersstruktur der Patienten, ein erhöhtes Risiko für Demenz einher. Bisher liegen allerdings kaum große Studien zum Verlauf des Diabetes und möglicher geistiger Auswirkungen vor.

Wennberg und Kollegen verschiedener US-amerikanischer Institute (2017) untersuchten nun zwischen 2011 und 2015 die Verbindung zwischen Demenz und Diabetes bei 7605 Teilnehmern einer amerikanischen Gesundheits- und Alterungsstudie. Die Teilnehmer nutzten alle das amerikanische Krankenkassensystem und waren mindestens 65 Jahre alt.

Die Patienten oder Angehörigen gaben die Diabetes- und Demenzdiagnose an. Des Weiteren nahmen die Patienten an einem freien sowie einem verzögerten Worterinnerungstest teil. Zusätzlich wurde der Uhren-Zeichen-Test durchgeführt, mit dem die Fähigkeit zur visuellen Konstruktion und Problemlösung abgefragt wird.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Diabetesdiagnose mit schlechteren Ergebnissen im Worterinnerungstest und dem Uhr-Zeichen-Test einherging. In einem Risikovorhersagemodell erlaubte eine vorliegende Diabeteserkrankung die Vorhersage von Demenz bei älteren Patienten. Diese Resultate unterstützen damit die Annahme, dass die Diabeteserkrankung im Zusammenhang mit geistigen Auswirkungen steht. Die Behandlung und Prävention von Diabetes könnte daher auch das Risiko für solche geistigen Effekte verringern. Allerdings müssen weitere Studien durchgeführt werden, um besser zu verstehen, welche Diabetesbehandlung auch in Bezug auf Demenz wirksam sein könnte.

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