Lungenkrebs

Dabrafenib in Kombination mit Trametinib verbessert Therapieansprechen bei Lungenkrebs mit BRAF-V600 Mutation

Original Titel:
Dabrafenib plus trametinib in patients with previously untreated BRAFV600E-mutant metastatic non-small-cell lung cancer: an open-label, phase 2 trial.

Bei etwa 4 % der Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs ist das Erbgut für das Merkmal BRAF fehlerhaft verändert. In 50 % der Fälle handelt es sich um die sogenannte BRAF-V600 Mutation, die dazu führt, dass das Tumorwachstum begünstigt wird. Der zielgerichtete Wirkstoff Dabrafenib ist gegen dieses veränderte Zellmerkmal gerichtet und kann somit das Tumorwachstum bei Lungenkrebspatienten mit BRAF-V600 Mutation hemmen. Ein weiterer zielgerichteter Wirkstoff ist Trametinib, wobei es sich um einen sogenannten MEK-Inhibitor handelt, der die für das Zellwachstum verantwortlichen Merkmale MEK1 und MEK 2 hemmt und somit das Tumorwachstum bremsen kann. Die Kombination von Dabrafenib und Trametinib hat zu vielversprechenden Behandlungserfolgen bei Patienten mit Hautkrebs geführt. Nun wurden in einer Studie die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der beiden miteinander kombinierten Substanzen an Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, die eine nachweisbare BRAF-V600 Mutation hatten, getestet.

Dabei wurden zwischen Dezember 2013 und Januar 2014 in 30 verschiedenen Untersuchungszentren in 9 Ländern 59 Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs im Stadium IV in die Studie eingeschlossen, die bereits eine Platin-basierte Chemotherapie und nicht mehr als drei systemische Krebstherapien erhalten hatten. Die Behandlung erfolgte in 21-tägigen Zyklen mit Dabrafenib (150 mg, zweimal täglich, oral verabreicht) und Trametinib (2 mg, einmal täglich, oral verabreicht) bis zum Krankheitsfortgang oder bis die unerwünschten Nebenwirkungen eine Abweichung vom Studienplan erforderten. Bei 63 % der Patienten führte die kombinierte Behandlung zu einem erfolgreichen Therapieansprechen. Ernsthafte Nebenwirkungen traten bei 56 % der Patienten auf, wobei 16 % von Fieber, 4 % von Blutarmut und weitere 4 % von Verwirrungszuständen betroffen waren. Bei jeweils 4 % der Patienten kamen Appetitlosigkeit, Bluthusten, erhöhte Kalziumwerte im Blut und Übelkeit vor.

Aus diesen Studienergebnissen schlussfolgerten die Forscher, dass die Behandlung mit Dabrafenib plus Trametinib eine neue, robuste und zielgerichtete Therapiemöglichkeit für Lungenkrebspatienten mit BRAF-V600 Mutation sein könnte. Die damit verbundenen Nebenwirkungen wurden als gut behandelbar eingestuft.

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