Leukämie

R-CHOP oder CHOP-RIT: sehr gute Langzeitergebnisse bei der Behandlung von Lymphdrüsenkrebs mit zielgerichteten Wirkstoffen

Original Titel:
Continued Excellent Outcomes in Previously Untreated Patients With Follicular Lymphoma After Treatment With CHOP Plus Rituximab or CHOP Plus 131I-Tositumomab: Long-Term Follow-Up of Phase III Randomized Study SWOG-S0016

Aufgrund dieser Neuauswertung einer früheren Studie empfehlen die Autoren weiterhin die Immunchemotherapie mit Rituximab (R-CHOP) als Standard-Erstbehandlung für Patienten mit Follikulärem Lymphom. Obwohl CHOP-RIT ebenfalls sehr gute Behandlungsergebnisse aufweist, ist es der Therapie mit R-CHOP nicht überlegen.


Das Follikuläre Lymphom ist eine häufige Form von Lymphdrüsenkrebs, dessen Behandlungsergebnis wesentlich durch die Immunchemotherapie mit Rituximab (R-CHOP) verbessert wurde. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus der Chemotherapie CHOP (Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison) und dem Wirkstoff Rituximab, der das körpereigene Immunsystem nutzt, um den Krebs zu bekämpfen. Eine weitere, spezielle Behandlungsmöglichkeit bei Follikulärem Lymphom ist die sogenannte Radioimmuntherapie CHOP-RIT. Nach einer Chemotherapie mit CHOP erhalten die Patienten den Wirkstoff Jod133-Tositumomab, welcher radioaktives Jod133 (133I) gezielt zu den Krebszellen bringt und diese durch Bestrahlung abgetötet. Allerdings wurde Jod133-Tositumomab im Jahr 2014 durch den Hersteller vom Markt genommen, da die Anwendung zu selten war. Dennoch liegen aktuell neue Langzeitergebnisse zur Behandlung des Follikulären Lymphoms mit R-CHOP und CHOP-RIT vor.

Neue Langzeitergebnisse zur Behandlung des Follikulären Lymphoms mit R-CHOP und CHOP-RIT

In der US-Studie SWOG-S0016 wurden in den Jahren 2001 bis 2008 die Therapien R-CHOP und CHOP-RIT bei insgesamt 531 Patienten mit zuvor unbehandeltem Follikulärem Lymphom untersucht. Ziel der Studie war es, Sicherheit und Wirksamkeit der beiden Behandlungen zu vergleichen. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von über zehn Jahren wurden die Behandlungsergebnisse erneut ausgewertet.

Neuauswertung nach Nachbeobachtung von durchschnittlich 10 Jahren

Die Ergebnisse zeigten, dass auch nach zehn Jahren 42 % der Patienten mit R-CHOP und sogar 56 % der Patienten mit CHOP-RIT keinen Krankheitsfortschritt hatten. Das Gesamtüberleben nach zehn Jahren lag für die Patienten, die R-CHOP erhielten, bei 81 % und für die Patienten mit CHOP-RIT bei 75 %. Die Patienten entwickelten unter beiden Therapien ungefähr gleich oft (16 bzw. 15 %) eine zweite bösartige Erkrankung. Darunter waren die akute myeloische Leukämie und myelodysplastische Syndrome, welche beide häufiger bei einer Therapie mit CHOP-RIT auftraten.

Fast die Hälfte der Patienten ohne Krankheitsfortschritt, mit Vorteil für R-CHOP

Aufgrund dieser Neuauswertung der Studie empfehlen die Autoren weiterhin die Immunchemotherapie mit Rituximab (R-CHOP) als Standard-Erstbehandlung für Patienten mit Follikulärem Lymphom. Obwohl CHOP-RIT ebenfalls sehr gute Behandlungsergebnisse aufweist, ist es der Therapie mit R-CHOP nicht überlegen.

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