Obinutuzumab: weiterentwickelte Immuntherapie bei Lymphdrüsenkrebs

Original Titel:
Obinutuzumab for the First-Line Treatment of Follicular Lymphoma

Diese Ergebnisse präsentieren Obinutuzumab als wirksame Alternative zu Rituximab bei der Immunchemotherapie von Patienten mit follikulärem Lymphom. Die Behandlung mit Obinutuzumab wies dabei ein längeres Überleben ohne Krankheitsfortschritt auf, obgleich auch unerwünschte Nebenwirkungen häufiger auftraten.


Das follikuläre Lymphom ist eine häufige Form von Lymphdrüsenkrebs, dessen Behandlungsergebnis wesentlich durch die Immunchemotherapie mit Rituximab verbessert wurde. Bei einer Immunchemotherapie handelt es sich um die Kombination aus Chemotherapie und einem Wirkstoff, z. B. Rituximab, der das körpereigene Immunsystem nutzt, um den Krebs zu bekämpfen. Rituximab ist ein sogenannter CD20-Antikörper, der Lymphomzellen über das Oberflächenmerkmal CD20 erkennt und durch Aktivierung des Immunsystems abtötet. Obinutuzumab ist eine biotechnologische Weiterentwicklung des CD20-Antikörpers zur Erstlinientherapie bei follikulärem Lymphom.

Biotechnologische Weiterentwicklung des CD20-Antikörpers zur Erstlinientherapie bei follikulärem Lymphom

In einer internationalen Studie wurden Rituximab und Obinutuzumab in der Immunchemotherapie von zuvor unbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem follikulärem Lymphom verglichen. Dazu wurden jeweils 601 Patienten (insgesamt 1202 Patienten) mit Chemotherapie und einem der beiden Wirkstoffe behandelt. Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtung von 35 Monaten wurde das Überleben und die Nebenwirkungen der Patienten untersucht.

Vergleich von Rituximab und Obinutuzumab bei zuvor unbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem follikulärem Lymphom

Die auf Obinutuzumab basierende Immunchemotherapie zeigte dabei ein geringeres Risiko für einen Fortschritt der Krankheit, für einen Rückfall oder für Todesfälle als die Chemotherapie mit Rituximab. Die geschätzte Überlebensrate ohne Krankheitsfortschritt nach drei Jahren lag für die Behandlung mit Obinutuzumab bei 80 % und für die Behandlung mit Rituximab bei 73 %. Die Häufigkeit, mit der die Patienten auf einen der beiden Wirkstoffe ansprachen, unterschied sich nicht. Im Gegensatz dazu traten unerwünschte Nebenwirkungen sowie schwere unerwünschte Nebenwirkungen häufiger bei der Behandlung mit Obinutuzumab (ca. 10 % häufiger) auf. Dies waren hauptsächlich durch die Infusion bedingte Nebenwirkungen. Übelkeit und Neutropenie (Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen) kam in beiden Gruppen gleich oft vor. Die Häufigkeit, mit der unerwünschte Nebenwirkungen zum Tode führten, war ebenfalls für beide Wirkstoffe ähnlich.

Gleiche Häufigkeit, mit der die Patienten auf einen der Wirkstoffe ansprachen, bei unterschiedlichem Nebenwirkungsprofil

Diese Ergebnisse präsentieren Obinutuzumab als wirksame Alternative zu Rituximab bei der Immunchemotherapie von Patienten mit follikulärem Lymphom. Die Behandlung mit Obinutuzumab wies dabei ein längeres Überleben ohne Krankheitsfortschritt auf, obgleich auch unerwünschte Nebenwirkungen häufiger auftraten.

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