Chronische Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes: Finerenon reduziert Herzinsuffizienz-Risiko

Original Titel:
Finerenone Reduces Risk of Incident Heart Failure in Patients With Chronic Kidney Disease and Type 2 Diabetes: Analyses From the FIGARO-DKD Trial

 
Kurz & fundiert
  • Auswertung von Daten der FIGARO-DKD-Studie
  • Finerenon kann bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes das Herzinsuffizienz-Risiko reduzieren
  • Bei Finerenon handelt es sich um einen nicht-steroidalen, selektiven Mineralokortikoid-Rezeptorantagonist
  • 7 352 Patienten wurden in die Analyse eingeschlossen
  • 7,8 % hatten zu Studienbeginn eine Herzinsuffizienz in der Vorgeschichte
  MedWiss – Eine aktuelle Analyse aus der FIGARO-DKD-Studie konnte zeigen, dass Finerenon bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes das Risiko für eine neu auftretende Herzinsuffizienz reduzieren kann und andere Herzinsuffizienz-Ergebnisse verbessert.
Herzinsuffizienz (HI) ist eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität, chronische Nierenerkrankungen und Typ-2-Diabetes erhöhen unabhängig voneinander das Herzinsuffizienz-Risiko. In den Studien FIDELIO-DKD (Finerenone in Reducing Kidney Failure and Disease Progression in Diabetic Kidney Disease) und FIGARO-DKD (Finerenone in Reducing Cardiovascular Mortality and Morbidity in Diabetic Kidney Disease) verbesserte Finerenon die kardiovaskuläreren Outcomes von Patienten mit albuminurischer chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes. Finerenon ist ein selektiver, nicht-steroidaler Mineralokortikoid-Rezeptorantagonist. Ein internationales Forschungsteam hat nun anhand von Daten aus FIGARO-DKD die Wirkung von Finerenon auf klinische Ergebnisse bei Herzinsuffizienz bewertet.

Herzinsuffizienz-Risiko gegenüber Placebo signifikant reduziert

Patienten mit Typ-2-Diabetes und albuminurischer chronischer Nierenerkrankung, ohne symptomatische Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion, wurden randomisiert Finerenon oder Placebo zugeteilt. Die chronische Nierenerkankung wurde wie folgt definiert: Urin-Albumin-zu-Kreatinin-Verhältnis ≥ 30 bis < 300 mg/g und geschätzte glomeruläre Filtrationsrate [eGFR] ≥ 25 bis ≤ 90 ml pro Minute pro 1,73 m2 oder Urin-Albumin zu -Kreatininverhältnis ≥ 300 bis ≤ 5000 mg/g und eGRF  ≥ 60 ml pro Minute pro 1,73 m2. Insgesamt wurden 7352 Patienten in diese Analysen eingeschlossen, hiervon hatten 571 (7,8 %) hatten zu Studienbeginn eine Herzinsuffizienz in der Vorgeschichte. Finerenon konnte das Neuauftreten einer Herzinsuffizienz gegenüber Placebo signifikant reduzieren (1,9 % gegenüber 2,8 %; Hazard Ratio, HR: 0,68 95 % KI: 0,50 – 0,93; p = 0,0162). In der Gesamtpopulation waren die Inzidenzen aller analysierten Herzinsuffizienz-Ergebnisse unter Finerenon signifikant niedriger als unter Placebo, einschließlich eines um 18 % geringeren Risikos für kardiovaskulären Tod oder erstmalige HHF (HR: 0,82; 95 % KI: 0,70 – 0,95; p = 0,011), ein um 29 % geringeres Risiko für eine erste HHF (HR: 0,71; 95 % KI: 0,56 – 0,90; p = 0,0043) und eine um 30 % niedrigere Rate für eine Gesamt-HHF (Rate Ratio: 0,70; 95 % KI: 0,52 – 0,94). Eine Herzinsuffizienz in der Vorgeschichte hatte keine Auswirkungen auf die Verbesserung der HF-Ergebnisse durch Finerenon. Das Auftreten unerwünschter Ereignisse war zwischen der Interventionsgruppe und Placebo ausgeglichen. Finerenon schützt vor Herzversagen bei Diabetes und Nierenerkankung Laut der Studienautoren zeigen die Ergebnisse der FIGARO-DKD-Analysen, dass Finerenon bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes – unabhängig von einer Vorgeschichte von Herzinsuffizienz – neu auftretende Herzinsuffizienz reduziert und andere Herzinsuffizienz-Ergebnisse verbessert.

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