Darmkrebs

Darmkrebs: Kognitive Interventionen und soziale Unterstützung helfen bei krankheitsbedingter Fatigue

Original Titel:
Effects of Cognitive Training and Social Support on Cancer-Related Fatigue and Quality of Life in Colorectal Cancer Survivors: A Systematic Review and Meta-Analysis

 
Kurz & fundiert
  • In einer Metaanalyse wurde der Einfluss kognitiver Interventionen und sozialer Unterstützung auf die darmkrebsbedingte Fatigue und die Lebensqualität untersucht
  • Einzelne kognitive Interventionen und die Kombination aus kognitiven und sozialen Unterstützungsmaßnahmen können dazu beitragen, die Fatigue lang- und kurzfristig und die Lebensqualität kurzfristig zu verbessern
  • Die Kombination aus beiden Maßnahmen zeigte keine statistisch signifikante langfristige Verbesserung der Lebensqualität
  MedWiss – In einer Metaanalyse wurde die Wirkung kognitiven Trainings und sozialer Unterstützung sowie die Kombination dieser Maßnahmen auf die krankheitsbedingte Fatigue bei Darmkrebspatienten untersucht. Einzelne kognitive Interventionen und die Kombination aus kognitiven und sozialen Unterstützungsmaßnahmen können dazu beitragen, die Fatigue lang- und kurzfristig sowie die Lebensqualität kurzfristig zu verbessern. Die Analyse ergab keine statistisch signifikante langfristige Verbesserung der Lebensqualität durch die Kombination der Maßnahmen.
Krebspatienten leiden häufig unter krankheitsbedingter Fatigue, die sich in Form von physischer, emotionaler und kognitiver Erschöpfung äußern kann. Krebsbedingte Fatigue entwickelt sich häufig plötzlich und wirkt sich über einen längeren Zeitraum, in der Regel mehr als sechs Monate, aus. Dabei empfinden Betroffene keine Linderung der Symptome durch Ruhephasen oder Schlaf. Diese schwere Beeinträchtigung kann sich stark auf die Lebensqualität der Patienten auswirken.

Medikamentenfreie Behandlung von krebsbedingter Fatigue

Die Verbesserung der Fatigue und in Konsequenz der Lebensqualität ohne den Einsatz von Medikamenten hat sich zu einem viel untersuchten Forschungsthema entwickelt. Dabei konnte bereits in Studien gezeigt werden, dass Interventionen wie die Anpassung der Ernährung, kognitive Interventionen und sportliche Betätigung einen positiven Einfluss auf Fatigue, Lebensqualität und klinische Ergebnisse haben. Kognitive Interventionen umfassen hierbei psychologische, emotionale und verhaltenstherapeutische Unterstützung. Auch soziale Unterstützung hat sich in Studien als hilfreich für die Bekämpfung von krebsbedingter Fatigue erwiesen, indem der Entstehung von Stress entgegengewirkt wird. Um die Wirkung kognitiver Interventionen und sozialer Unterstützung sowie die Kombination der Maßnahmen auf Fatigue und die Lebensqualität von Darmkrebspatienten zu untersuchen, haben Wissenschaftler eine Metaanalyse durchgeführt. Die Effekte der Maßnahmen wurden jeweils innerhalb von 14 Wochen und 14 Wochen nach Beginn untersucht, um kurz- und langfristige Wirkung bewerten zu können. Elf Studien mit insgesamt 980 Teilnehmern wurden in die Analyse einbezogen.

Positiver Einfluss auf Fatigue und Lebensqualität durch kognitive Interventionen und soziale Unterstützung

Die Metaanalyse ergab eine signifikante Wirkung kognitiver Interventionen und sozialer Unterstützung sowie die Kombination beider Maßnahmen innerhalb und auch nach 14 Tagen auf die krankheitsbedingte Fatigue. Gleiches wurde für die Wirkung auf die Lebensqualität der Patienten festgestellt, mit der Ausnahme, dass keine statistisch signifikante langfristige Verbesserung der Lebensqualität durch die Kombination der Maßnahmen erreicht wurde. Die Autoren schlussfolgerten, dass kognitive Interventionen und eine Kombination aus kognitiven und sozialen Unterstützungsmaßnahmen dazu beitragen könnten, die krankheitsbedingte Fatigue kurz- und langfristig sowie die Lebensqualität von Darmkrebspatienten kurzfristig zu verbessern.

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