Endometriose

Add-Back-Therapie unterstützt Endometriose-Behandlung

Original Titel:
Why do oestrogens matter: systematic review and meta-analysis assessing GnRH antagonists, considering add-back therapy, for endometriosis-associated pain

 
Kurz & fundiert
  • Endometriose-Therapie mit GnRH-Antagonisten: Add-Back zur Normalisierung von Östrogen?
  • Systematischer Review mit Metaanalyse über 7 randomisiert-kontrollierte Studien
  • Schmerzlinderung bleibt mit Add-Back-Therapie erhalten
  MedWiss Eine Add-Back-Therapie kann die Endometriose-Behandlung mit GnRH-Antagonisten unterstützen, zeigte ein systematischer Review mit Metaanalyse über 7 randomisiert-kontrollierte Studien. Die Schmerzlinderung bleibt demnach auch mit der Kombination erhalten, während manche Nebenwirkungen der Therapie reduziert werden können.
Zur Behandlung von Endometriose und den damit einhergehenden Schmerzen können Antagonisten der Gonadotrophin-freisetzenden Hormone (GnRH-Antagonisten) eingesetzt werden. Allerdings senken diese den Östrogen-Spiegel und sind daher in höheren Dosierungen nicht für die langfristige Therapie empfohlen. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu umgehen, stellt eine sogenannte Add-back-Therapie dar.

Endometriose-Therapie mit GnRH-Antagonisten: Add-Back zur Normalisierung von Östrogen?

Der vorliegende systematische Review mit Metaanalyse ermittelte nun die Sicherheit und Wirksamkeit von GnRH-Antagonisten mit oder ohne Add-back-Therapie zur Normalisierung des Hormonspiegels.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 7 randomisiert-kontrollierte Studien

Die Metaanalyse schloss 7 randomisiert-kontrollierte Studien ein, in denen orale GnRH-Antagonisten in underschiedlichen Dosierungen untersucht wurden. Die niedrigste Dosis betrug 50 mg, die höchste 200 mg, die Behandlungen erfolgten einmal oder zweimal täglich. Frauen, die mit der niedrigsten Dosis der GnRH-Antagonisten behandelt wurden, hatten im Vergleich zu Frauen, die ein Placebo erhielten, im Mittel signifikant stärker reduzierte Schmerzen im Vergleich zum Zeitpunkt vor Behandlungsbeginn. Schmerzreduktion mit GnRH-Antogonisten niedrigster Dosierung:
  • Dysmenorrhö: Odds Ratio, OR: -13,12; 95 % Konfidenzintervall, KI: -17,35 – -8,89
  • Non-menstrueller Unterleibsschmerz: OR: -3,08; 95 % KI: -4,39 – -1,76
Neben besserer Schmerzreduktion wurde auch eine größere Reduktion des täglichen Bedarfs an Schmerzmitteln bei Frauen in Therapie mit GnRH-Antagonisten im Vergleich zu den Kontrollgruppen festgestellt werden (OR: -0,13; 95 % KI: -0,24 – -0,02). Die Wirksamkeit der GnRH-Antagonisten blieb auch in der Kombination mit einer Add-Back-Therapie erhalten. Manche unerwünschten Effekte mit hochdosierten Wirkstoffen, speziell Hitzewallungen, waren in Kombination mit einer Add-Back-Therapie reduziert. Die Rate an Kopfschmerzen schien in den bisherigen Untersuchungen jedoch unverändert zu sein.

Schmerzlinderung bleibt mit Add-Back-Therapie erhalten

Die Autoren schließen, dass eine Add-Back-Therapie die Behandlung mit GnRH-Antagonisten unterstützen kann. Die Schmerzlinderung bleibt demnach auch mit der Kombination erhalten, während manche Nebenwirkungen der Therapie reduziert werden können. Dies könnte helfen, die langfristige Therapie der Endometriose weiter zu verbessern.

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