Künstliche Intelligenz in der Prävention: Korporative Mitglieder der DGIM beleuchten neue Wege zur Vermeidung internistischer Erkrankungen
Symposium der Korporativen Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) beim 131. Internistenkongress
Wiesbaden – Trotz eines hochentwickelten Gesundheitssystems und enormer finanzieller Mittel weist Deutschland eine im westeuropäischen Vergleich unterdurchschnittliche Lebenserwartung auf. Warum das so ist, und welchen Beitrag Künstliche Intelligenz (KI) künftig leisten kann, um die Primärprävention internistischer Erkrankungen wirksamer zu gestalten, steht im Mittelpunkt des diesjährigen Frühjahrssymposiums der Korporativen Mitglieder der DGIM. Unter dem Titel „Die Zukunft beginnt jetzt – Relevanz und Potential von digitaler Medizin für die Primärprävention internistischer Erkrankungen“ lädt das Symposium alle Interessierte am 4. Mai 2025 von 14:45 bis 16:00 Uhr in Saal 6 (hybrid) zur Diskussion über einen drängenden gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Handlungsbedarf ein.
„Gemessen an ihrer Wirtschaftsleistung investiert die Bundesrepublik wie kaum ein anderes Land in Europa in das Gesundheitssystem. Dabei liegt der Fokus aber überwiegend auf der Behandlung bereits kranker Personen, während die Prävention, die Krankheiten vermeiden und Krankheitskosten sparen würde, zu wenig vorangebracht wird“, sagt Dr. Sebastian Klüsener aus Wiesbaden vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden und einer der Redner des Symposiums. Besonders kardiovaskuläre Erkrankungen trügen maßgeblich zur verhältnismäßig niedrigen Lebenserwartung in Deutschland bei – mit erheblichen regionalen und sozialen Unterschieden. „Wir sehen beispielsweise im ländlichen Raum deutlich mehr Todesfälle durch Herzinfarkte als in den Städten. Dies erklärt sich aber nicht aus Mängeln in der Notfallversorgung, sondern daraus, dass Menschen im ländlichen Raum ein höheres Herzinfarktrisiko haben. Hier sollten präventive Maßnahmen ansetzen“, so Klüsener weiter.
Neben der Analyse des Status quo stellt das Symposium neue Lösungsansätze in den Fokus: Wie kann die Digitalisierung helfen, Präventionsmaßnahmen zielgerichteter und effizienter zu gestalten? Welche Potentiale bieten digitale Gesundheitsdaten? Und wie gelingt es, vulnerable Gruppen gezielt zu erreichen, ohne ethische Grundsätze zu verletzen?
„Prävention ist eine zentrale Aufgabe der Inneren Medizin – sowohl in der Patientenversorgung als auch in Forschung und Fortbildung“, betont Dr. Henning Kleine, stellvertretender Sprecher der Korporativen Mitglieder der DGIM. „Wir wollen den Dialog zwischen Wissenschaft, Industrie und ärztlicher Praxis fördern und gemeinsam Wege aufzeigen, wie Prävention auch unter Einbindung verfügbarer Daten und Methoden der digitalen Medizin zu einer nachhaltig besseren Versorgung beitragen kann.“
Weitere Vorträge im Rahmen des Symposiums beleuchten unter anderem konkrete Strategien zur Vermeidung kardiovaskulärer Erkrankungen sowie ethische Fragen bei der Nutzung digitaler Daten zur Prävention.
Die Teilnahme am Symposium ist sowohl vor Ort in Wiesbaden als auch online möglich.
Termin: Sonntag, 04.05.2025, 14:45-16:00 Uhr
Ort: RheinMain CongessCenter, Saal 6 (hybrid)
Hier erhalten Sie alle Informationen über weitere Presseveranstaltungen auf dem Kongress: Presse | 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin
Programmhinweis:
Die digitale Zukunft beginnt jetzt – Relevanz und Potential von KI für die Primärprävention internistischer Erkrankungen
Vorsitz Dr. Henning Kleine, AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Wiesbaden Prof. Dr. med. Ivica Grgic, Marburg
Begrüßung und Einführung in das Thema Dr. rer. nat. Henning Kleine, AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Stellv. Sprecher der Korporativen Mitglieder der DGIM
Lebenserwartung, Gesundheitsausgaben und Prävention in Deutschland – there is no glory in prevention?
Dr. rer.nat. Sebastian Klüsener, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), Wiesbaden
Strategien zur Verbesserung der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen – Challenge oder Chance?
Prof. Dr. med. Harm Wienbergen, Bremer Institut für Herz- und Kreislaufforschung (BIHKF) am Klinikum Links der Weser
Digitale Daten zur Verbesserung der Primärprävention – die Geister, die ich rief?
Dr. med. Florian Funer, M. A., Mag. Theol, Projekt Digital Medical Ethics Network (DIMEN), Eberhard Karls Universität Tübingen
anschließend Diskussion und Verabschiedung
Alle weiteren Presseveranstaltungen:
Eröffnungs-Pressekonferenz der DGIM
Resilienz – sich und andere stärken
Termin: Samstag, 3. Mai 2025, 12:00 bis 13:00 Uhr
Ort: Hybrid, RheinMain CongressCenter (RMCC) Wiesbaden, Pressekonferenzraum, 2. OG
Online-Teilnahme unter: https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_nJobCN99TEOPs03cZHJjfg#/registration
Themen und Referierende:
Resilienz – sich und andere stärken
Professor Dr. med. Jan Galle
Vorsitzender der DGIM 2024/2025 und Präsident des 131. Internistenkongresses, Direktor der Klinik für Nephrologie und Dialyseverfahren, Klinikum Lüdenscheid
Stressoren gelassen begegnen: Resilienz als Grundpfeiler der internistischen Handlungskompetenz
Professor Dr. med. Imad Maatouk
Schwerpunktleiter Psychosomatische Medizin, Uniklinikum Würzburg
Medizin in Krisengebieten: Überleben in humanitären Extremsituationen
Dr. med. Tankred Stöbe
Internist, Rettungsmediziner und Buchautor, ehemaliger Präsident von „Ärzte ohne Grenzen e.V.“ in Deutschland
Herausforderung Hitze: Strategien für eine widerstandsfähige Gesellschaft aus ärztlicher Sicht
Dr. med. Martin Herrmann
Mitgründer und Vorsitzender von KLUG e.V. (Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit)
Aus der Krankheit in den Spitzensport: Rückschläge im Leben als Chance begreifen
Franziska Liebhardt
Dreifach organtransplantierte Paralympicssiegerin, Vorsitzende des Vereins Kinderhilfe Organtransplantation – Sportler für Organspende e.V. (KiO)
Von der Digitalisierung bis zur KI: Erwartungen der nächsten Ärztegeneration an ein modernes Gesundheitswesen
Dr. med. Christian Becker
Sprecher der JUNGEN DGIM, Facharzt für Kardiologie am Universitätsklinikum Göttingen
DGIM Futur –
Rundgang für Medienvertreter:innen: KI-gestützte Triagierung und Ersteinschätzung in der Notaufnahme
Termin: Samstag, 3. Mai 2025, 14:30 bis 15:30 Uhr – im Anschluss an die Eröffnungs-Pressekonferenz
Treffpunkt: DGIM Futur, Halle Nord, RheinMain CongressCenter (RMCC) Wiesbaden
Anmeldung per Mail: schoeffmann@medizinkommunikation.org
Begrüßung und Ausblick
KI und Immersive Technologien (VR, MR, AR) in der medizinischen Lehre und Patientenversorgung: Aktueller Stand und Perspektiven
Professor Dr. Martin Hirsch, Professor und Leiter des Instituts für Künstliche Intelligenz in der Medizin, Philipps-Universität Marburg
und
Professor Dr. med. Ivica Grgić, Klinik für Innere Medizin und Nephrologie Transplantationszentrum Marburg & Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin, Philipps-Universität Marburg │ Universitätsklinikum Giessen und Marburg (UKGM); Organisationsleiter DGIM Futur
Hands-On
Kommunikationsroboter der Charité: Self-Check-In und Kommunikationsunterstützung in der Notaufnahme
mit Professor Holger Schlingloff, Leiter des Lehrstuhls Spezifikation, Verifikation und Testtheorie, Institut für Informatik, Humboldt-Universität zu Berlin
DokPro – KI-System zur Unterstützung der Ersteinschätzung von Patienten
mit Dr. Peter Mross, leitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter die Bereiche Data Analysis und Rapid Prototyping am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin, Philipps-Universität Marburg, UKGM
Pressekonferenz der DGIM
Innere Medizin in Zeiten von Wandel und Transformation
Termin: Montag, 5. Mai 2025, 12:00 bis 13:00 Uhr
Ort: Hybrid, RheinMain CongressCenter (RMCC) Wiesbaden, Pressekonferenzraum, 2. OG
Online-Anmeldung unter: https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_W8E4rtMXQMWbIgMsIrBfvQ#/registration
Themen und Referierende:
Den Menschen als Ganzes betrachten: Warum Interdisziplinarität in der Inneren Medizin immer wichtiger wird
Professor Dr. med. Jan Galle
Vorsitzender der DGIM 2024/2025 und Präsident des 131. Internistenkongresses, Direktor der Klinik für Nephrologie und Dialyseverfahren, Klinikum Lüdenscheid
Neue Mittel, alte Werte? Wie KI und Ethik sich verbinden lassen
Professor Dr. Martin Hirsch
Professor und Leiter des Instituts für Künstliche Intelligenz in der Medizin, Philipps-Universität Marburg
Ärztliche Weiterbildung für die Zukunft der Inneren Medizin: Herausforderungen und Chancen durch die Krankenhausreform
Professor Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär DGIM
Ohne Wissenschaft kein Fortschritt: Stärkung von Medical Scientists und Clinician Scientists sowie Physician Assistants für eine bessere Medizin
Professor Dr. med. Dagmar Führer-Sakel
Nächste DGIM-Vorsitzende und DGIM-Kongresspräsidentin 2026, Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Essen
Abschluss und Ankündigung DGIM 2026
Presseempfang mit Imbiss und Getränken
Meet the expert
Termin: Montag, 5. Mai 2025, 13:00 bis 14:00 Uhr – im Anschluss an die Pressekonferenz
Treffpunkt: Pressebüro
Anmeldung per Mail: schoeffmann@medizinkommunikation.org
Impulsvortrag von Diversitätsmedizinerin und Forscherin Professor Dr. med. Marie von Lilienfeld-Toal
zum Thema: „Willst Du mich behandeln, musst du wissen, wer ich bin“
Die Direktorin des Instituts für Diversitätsmedizin an der Ruhr-Universität Bochum ist eine Expertin zu den Themen Gendermedizin, medizinische Vielfalt, individuelle Versorgung und zur Rolle der Diversitätsmedizin in Forschung und Klinik.