Die Lebensqualität von Prostatakrebs-Patienten nach einer zeitgleichen inneren und äußeren Strahlentherapie ist unabhängig vom Alter

Original Titel:
Impact of age on quality of life in patients with localized prostate cancer treated with high-dose rate brachytherapy combined with external beam radiotherapy

Um die Chancen auf eine Heilung zu erhöhen, können bei einem lokal begrenzten Prostatakrebs die innere und die äußere Strahlentherapie miteinander kombiniert werden. Welchen Einfluss diese kombinierte Strahlentherapie auf die Lebensqualität der Patienten hat, ist dabei unabhängig von dem Alter des Patienten, wie diese Studie zeigen konnte. Es konnten nämlich keine Unterschiede bezüglich der Lebensqualität von Patienten, die mindestens 75 Jahre alt waren, und von Patienten unter 75 Jahren festgestellt werden.


Bei allen medizinischen Behandlungen sollte neben der Lebensverlängerung die Lebensqualität der Patienten an erster Stelle stehen. Verschiedene Behandlungen wirken sich unterschiedlich stark auf die Lebensqualität von Patienten aus. Zusätzliche Umstände, wie beispielweise das Alter, können einen Einfluss darauf haben, wie stark der Patient durch eine bestimmte Behandlungsmethode in seiner Lebensqualität eingeschränkt wird. Häufig leiden ältere Menschen stärker unter bestimmten Therapien als jüngere Patienten.

Jüngere und ältere Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakrebs bekamen zeitgleich eine innere und äußere Strahlentherapie

Ein Forscherteam der medizinischen Universität Wakayama (Japan) untersuchte nun, ob das Alter einen Einfluss auf die Lebensqualität von Männern mit lokal begrenzten Prostatakrebs, die sich einer Strahlentherapie unterzogen, hat. Für die Behandlung von Prostatakrebs stehen zwei verschiedene Methoden für die Bestrahlung des Tumors zur Verfügung. So ist sowohl eine Bestrahlung von außen (externe Strahlentherapie) als auch eine Bestrahlung im Inneren des Körpers (interne Strahlentherapie) möglich. Bei der äußeren Strahlentherapie dringt die Strahlung von außen durch die Haut und trifft dann auf den Tumor. Bei der internen Strahlentherapie wird die Strahlenquelle direkt in die Prostata eingebracht. Beide Methoden zielen darauf ab, dass der Tumor durch die Strahlung so weit gestört wird, dass er nicht mehr wachsen kann und im Endeffekt zerstört wird. Bei einem lokal begrenzten Prostatakrebs können beide Methoden zu einer Heilung führen. Um diese Chance zu erhöhen, können unter Umständen auch beide Methoden gleichzeitig angewandt werden, was jedoch eine stärkere Belastung für den Körper mit sich bringen kann. Die japanischen Wissenschaftler untersuchten, ob die Lebensqualität der Patienten, die diese beiden Methoden kombinierten, vom Alter abhängig ist. Hierzu untersuchten sie 172 Prostatakrebs-Patienten, bei denen der Tumor noch auf die Prostata beschränkt war und die sich zeitgleich einer hochdosierten inneren Strahlentherapie und einer externen Strahlenbehandlung unterzogen. Diese teilten sie nach ihrem Alter in zwei verschiedene Gruppen ein, in Patienten, die jünger als 75 Jahre waren, und in Patienten, die mindestens 75 Jahre alt waren. Mithilfe spezieller Fragenbögen wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu Beginn der Therapie und 24 Monate nach der Therapie erfasst.

Das Alter spielte bei der Lebensqualität nach der Behandlung keine Rolle

Die Analyse der Daten ergab, dass es nach der Therapie keine Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Patienten bezüglich ihrer Lebensqualität gab. Was Erektionsbeschwerden anging, so hatten diese bei beiden Patientengruppen zugenommen.

Die Lebensqualität von Männern mit Prostatakrebs, die sich einer hochdosierten internen Strahlentherapie in Kombination mit einer zusätzlichen externen Strahlenbehandlung unterzogen haben, schien somit nicht vom Alter der Patienten abhängig zu sein. So wurde die Lebensqualität durch die Behandlung bei unter 75-Jährigen und bei mindestens 75-Jährigen gleichermaßen beeinflusst.

© Alle Rechte: HealthCom