Beiträge von: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)

Beiträge: 242

Der aktuelle „Global Status Report on Neurology“ der WHO dokumentiert den Status quo der Umsetzung der 2022 formulierten Ziele zur Stärkung der Hirngesundheit und Prävention neurologischer Krankheiten. Dabei wird deutlich: Deutschland hat Nachholbedarf. Dabei ist ein Großteil neurologischer Krankheiten auf beinflussbare Risikofaktoren zurückzuführen, strukturierte Präventionsmaßnahmen könnten die steigenden Erkrankungsraten also nachhaltig senken – und damit perspektivisch auch die Gesundheitsausgaben. Nun braucht es den politischen Willen, die Empfehlungen der WHO konsequent umzusetzen. Mitte Oktober hat die Weltgesundheitsbehörde WHO den neuen „Global […]

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Eine aktuelle Studie beobachtete ein 2,6-fach erhöhtes ALS-Risiko bei Menschen, die in den zwei Jahren vor der Erkrankung Hirnverletzungen erlitten hatten. Die Autorinnen und Autoren vermuten aber weniger eine Kausalität als eine reverse Kausalität – die Hirnverletzungen seien demnach nicht Ursache der ALS, sondern würden eher auf eine vorbestehende, präklinische ALS hindeuten. Traumatische Hirnverletzungen (TBI) und wiederholte Kopfstöße (RHI) gelten als wichtige Risikofaktoren für die Entwicklung von neurodegenerativen Erkrankungen. Beispielsweise gibt es eine Reihe von Studien, die einen Zusammenhang zwischen […]

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Eine aktuelle Studie verglich bei Ataxie-Patientinnen und -Patienten die Effekte eines Gleichgewichtstrainings mit denen eines intensiven aeroben Trainings. Nach sechs Monaten zeigte sich, dass das Ausdauertraining signifikant bessere Ergebnisse im Hinblick auf den SARA-Score, die begleitende Fatigue und die maximalen Sauerstoffwerte erzielte. Zerebelläre Ataxien werden durch Schäden am Kleinhirn verursacht und führen zu Koordinations- und Gleichgewichtsproblemen. Häufige Symptome sind motorische Störungen, Dysarthrie, Tremor, Fatigue, Nystagmus sowie Blasenstörungen (Harndrang und Inkontinenz). Die Ursachen sind sehr unterschiedlich, reichen von Infektionen, entzündlichen Erkrankungen, Verletzungen, […]

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Pünktlich zum Weltkopfschmerztag erscheint die komplett aktualisierte S1-Leitlinie unter der Federführung von Prof. Dr. Hans-Christoph Diener. Wie die Leitlinienautorinnen und -autoren hervorheben, sind die Triptane Eletriptan, Rizatriptan und Sumatriptan für die Behandlung akuter Migräneattacken am wirksamsten. Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzformen. Die 1-Jahres-Prävalenz der Migräne liegt zwischen 10 und 15 %. Die höchste Prävalenz besteht zwischen dem 20. und dem 50. Lebensjahr. In dieser Lebensphase sind Frauen bis zu dreimal häufiger betroffen als Männer. Die Erkrankung beeinträchtigt die Lebensqualität […]

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Wie aktuell die HOPE-Studie zeigt, kann die intravenöse Thrombolyse (IVT) mit Alteplase bei ischämischem Schlaganfall und Nachweis von rettbarem Hirngewebe in der Perfusionsbildgebung bis zu 24 Stunden noch sinnvoll sein und trotz eines erhöhten Blutungsrisikos das funktionelle Outcome maßgeblich verbessern. Auch die IRIS-Studie ergab für die Kombination IVT plus EVT gegenüber alleiniger EVT nur ein gering erhöhtes Risiko für intrazerebrale Hämorrhagien. Bei Menschen mit akutem ischämischem Schlaganfall, bei denen die Perfusionsbildgebung eine Penumbra mit potenziell noch zu rettendem Hirngewebe nachweist und bei […]

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Bei Neugeborenen mit spinaler Muskelatrophie kann Risdiplam, ein „small molecule“, sicher und wirksam mRNA editieren und so den Krankheitsprogress aufhalten. In einer aktuellen „Proof-of-Principle“-Studie zu Risdiplam zeigte sich, dass das kleinmolekulare Medikament bereits vor dem Auftreten der ersten Symptome wirkt. Angesichts der Tatsache, dass bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen Genmutationen zu fehlerhafter, krankheitsverursachender mRNA führen, z. B. bei einigen Formen von ALS, Parkinson oder Demenzerkrankungen, ist dieses Studienergebnis von hoher Relevanz, und zwar weit über das beschriebene Krankheitsbild hinaus. Die spinale […]

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Aktuell wurde in „Neurological Research and Practice“, dem Open-Access-Journal der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), eine Umfrage zu belastenden Ereignissen in der Neurologie veröffentlicht. Es nahmen 493 Ärztinnen und Ärzte teil, 318 von ihnen in der neurologischen Weiterbildung. Die Ergebnisse zeigen Handlungsfelder auf, damit der Arztberuf nicht krank macht und wieder attraktiver wird. Die DGN will nun fachintern, aber auch systemisch an Lösungen arbeiten. Resilienz ist ein großes Thema in der Medizin. Belastende Ereignisse gehören zur ärztlichen Tätigkeit dazu, der […]

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Eine randomisierte Studie zeigt, dass Lebensstilinterventionen dem kognitiven Abbau entgegenwirken können. Verglichen wurden dabei zwei Ansätze: ein strukturiertes, intensives Interventionsprogramm und ein offenes, weniger intensives. Beide zeigten positive Effekte, das strukturierte Programm war überlegen. Aktuell wurden in JAMA die ersten Ergebnisse der US-POINTER-Studie („US Study to Protect Brain Health Through Lifestyle Intervention to Reduce Risk“) [1] publiziert. Es handelt sich um eine zweijährige, multizentrische randomisierte klinische Studie, in der zwei unterschiedliche Methoden zur Umsetzung von Lebensstilinterventionen im Hinblick auf die […]

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Die Poliomyelitis („Kinderlähmung“) ist eine schwere neurologische Krankheit, die bei ungeimpften Menschen zu dauerhaften Lähmungen führen kann. Sie ist durch Schmierinfektion übertragbar und betrifft vor allem Kinder unter fünf Jahren. Doch auch Erwachsene können daran erkranken. Derzeit sind in vielen deutschen Städten im Abwasser Polio-Viren entdeckt worden. Auch wenn nach Experten-Einschätzung kein Risiko für eine Endemie bestehe, sei nicht mehr ausgeschlossen, dass es bei vulnerablen Menschen – dazu zählen Kinder und immundefiziente Erwachsene – zu Infektionen kommen kann. Die Impfung […]

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Der Kokain-Konsum ist in Deutschland deutlich angestiegen. Die Risiken dieser Droge sind kaum bekannt, aber sie sind gerade im Hinblick auf die Gesundheit von Gehirn und Nervensystem dramatisch: Kokain erhöht das Schlaganfallrisiko um das Fünffache und ein regelmäßiger Konsum lässt das Gehirn schneller altern, da er Abbauprozesse anstößt, die sonst bei Krankheiten wie Alzheimer gesehen werden. Die Deutsche Hirnstiftung und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie möchten zum Weltdrogentag am 26. Juni 2025 über diese unterschätzten Gefahren der vermeintlichen Leistungsdroge aufklären. […]

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Diagnoselisten und Zuordnungen diverser Orientierungshilfen und Praxissoftware-Lösungen sind nicht rechtsverbindlich. Das stellt die DGN-Kommission Psychosomatische Neurologie in einer ausführlichen Stellungnahme dar.  Funktionelle Bewegungsstörungen, auch als dissoziative, somatoforme oder psychogene Bewegungsstörungen bezeichnet, stellen ein verhältnismäßig häufiges Krankheitsbild in der Neurologie dar. Internationalen Empfehlungen und neueren Studien zufolge sollen in der Behandlung kognitive, affektive, verhaltensbezogene und motorische Aspekte berücksichtigt werden, idealerweise im Rahmen einer multimodalen, interdisziplinären Therapie.1-4 Der spezialisierten Physiotherapie kommt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle zu. Im Gegensatz zu primär […]

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GLP-1-Rezeptoragonisten und SGLT2-Inhibitoren könnten nach einer neuen Studie das Alzheimer-Risiko senken. Ähnliches hatten auch schon andere Erhebungen gezeigt. Allerdings handelt es sich nicht um randomisierte Studien, weshalb die Deutsche Gesellschaft für Neurologie im Hinblick auf Empfehlungen zur Alzheimer-Prophylaxe zurückhaltend ist. Dafür seien mehr Daten erforderlich. Eine vergleichbar hohe Reduktion des Demenzrisikos könne ebenso durch Lebensstilmodifikationen erreicht werden – und zwar mit deutlich weniger Kosten, nebenwirkungsfrei und vor allem nachhaltig. Denn was nach Absetzen der „Abnehmspritze“ im Hinblick auf das Demenzrisiko […]

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