Beiträge von: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)

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Ein geringer bis moderater Alkoholkonsum scheint einen positiven Einfluss auf die kognitive Funktion haben, zu diesem Ergebnis kommt eine große populationsbasierte, prospektive Kohortenstudie aus den USA. Der Effekt könnte möglicherweise gefäßvermittelt sein, erklärt DGN-Generalsekretär Professor Peter Berlit. Dennoch sollten die Daten mit der für Assoziationsstudien notwendigen Vorsicht interpretiert werden. Eine große populationsbasierte Kohortenstudie [1], die die Daten von fast 20.000 Menschen aus den USA auswertete, brachte ein interessantes Ergebnis. Es handelte sich um eine Sekundäranalyse der „Health and Retirement Studie“ […]

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Viele Studien haben neurologische Manifestationen von COVID-19 beschrieben. Das Spektrum reicht von Riechstörungen bis hin zu schweren Schlaganfällen. Eine italienische Arbeit zeigte nun, dass 88% der Betroffenen nach der akuten Erkrankung nicht beschwerdefrei sind. In einigen Fällen bleiben neurologische Symptome und Ausfälle zurück. Auch die Spanische Grippe führte zu bleibenden neurologischen Problemen. Handelt es sich in beiden Fällen um virusvermittelte Autoimmunreaktionen? Eine neuroimmunologische Arbeitsgruppe der Charité fand Antikörperbefunde, die darauf hinweisen, dass sich das Immunsystem bei schwer erkrankten COVID-19-Patienten gegen […]

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Die Behandlung der Alzheimer-Erkrankung stagniert trotz des großen Wissenszuwachses der letzten Jahre und der Entwicklung neuer Medikamente. Hoffnungsvolle Therapieansätze enttäuschten in der klinischen Prüfung. Eine Phase-2-Studie gibt nun ein positives Signal für den Einsatz von Nilotinib, eigentlich ein Krebsmedikament, zur Behandlung der Alzheimer-Erkrankung. Demnach kann die Substanz bei Alzheimer-Patienten die pathologischen Proteinablagerungen im Gehirn reduzieren. Nilotinib wird bereits für die Behandlung einer bestimmten Form der Leukämie eingesetzt. Nilotinb ist ein sogenannter Tyrosinkinase-Inhibitor und blockiert bestimmte Schritte im Stoffwechsel der Krebszellen […]

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Die ALS ist eine fortschreitende Erkrankung des motorischen Nervensystems, für die es bislang keine Therapie gibt, um die Progression der Erkrankung effektiv aufzuhalten. Aufgrund von Beobachtungen, dass ein Gewichtsverlust die Prognose ungünstig beeinflusst, wurde bei 200 ALS-Patienten untersucht, ob eine zusätzliche Kalorienzufuhr von 450 kcal/Tag die Überlebenszeit verlängern kann.  Wie die Studie zeigte, konnte das Überleben der Betroffenen insgesamt nicht diätetisch beeinflusst werden. Jedoch profitierte die Subgruppe der normal bis schnell progredienten Patienten, vor allem diejenigen, denen es gelang, ihr […]

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Die „European Academy of Neurology“ (EAN) hat unter Federführung von DGN-Pressesprecher Professor Dr. Hans-Christoph Diener, Essen, eine Leitlinie zum Management des Medikamentenübergebrauchskopfschmerzes publiziert. Sie gibt Präventions- und Therapieempfehlungen, wie der Teufelskreis zwischen Kopfschmerzen und Einnahme von Schmerzmedikamenten und Migränemitteln vermieden bzw. durchbrochen werden kann. Außerdem rückt sie ein relevantes Gesundheitsproblem unserer Gesellschaft in den Fokus der Behandler.Medikamentenübergebrauchskopfschmerz („medication-overuse headache“/MOH) ist ein häufiges Problem im klinischen Alltag. Es wird geschätzt, dass er bei 1% der Bevölkerung und bei 70% aller Patientinnen […]

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Nach einem Schlaganfall durch ein gefäßverstopfendes Blutgerinnsel (Thrombus) muss so schnell wie möglich die Durchblutung der betroffenen Hirnregion wiederhergestellt werden. Dies kann mit einer medikamentösen Thrombusauflösung oder durch mechanische Entfernung des Thrombus mit einem Gefäßkathetereingriff erfolgen. Eine aktuell in „The New England Journal of Medicine“ publizierte Studie vergleicht die alleinige Thrombektomie mit der Kombination beider Verfahren. Die meisten Schlaganfälle sind ischämischer Natur – das heißt sie entstehen durch den Verschluss einer hirnversorgenden Arterie (Hirninfarkt). Die Ursache ist meist ein Blutgerinnsel […]

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Mehrere Studien haben bereits einen Effekt der tiefen Hirnstimulation bei Parkinson-Patienten nachgewiesen, verglichen wurde das interventionelle Verfahren allerdings immer mit der bestmöglichen medikamentösen Therapie, so dass Placeboeffekte nie eingeschätzt werden konnten. Eine aktuelle Studie [1] verglich nun erstmals die tiefe Hirnstimulation mit einer Schein-Stimulation. Im Ergebnis profitierten die Patienten klar von der „echten“ Therapie, sie hatten mehr tägliche symptomfreie Zeit und eine deutlich höhere Lebensqualität. Die tiefe Hirnstimulation („deep brain stimulation“/DBS) mit stereotaktischer Implantation von Elektroden stellt seit Jahren eine […]

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Migräne kann in bestimmten Fällen mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko einhergehen und außerdem zu Veränderungen im Hirngewebe führen. Ob Migräne aber direkt auch das Demenzrisiko erhöht, wurde nun erstmals an einer großen Kohorte prospektiv untersucht [1]. Das beruhigende Ergebnis: Es besteht kein Zusammenhang zwischen Migräne und Demenz. Die Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung mit vaskulären und neuronalen Komponenten. Die Ursachen und Entstehungsmechanismen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Aufgrund der Beteiligung der Hirngefäße an der Migränesymptomatik wird seit längerer Zeit […]

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Anfang April wurde erstmals die Möglichkeit eines SARS-CoV-2-assoziierten Guillain-Barré-Syndroms (GBS) in „Lancet Neurology“ diskutiert [1]. Kurz darauf folgten zwei weitere Publikationen aus Europa, die ein GBS bzw. eine GBS-Variante bei COVID-19-Patienten beschreiben [2, 3]. Das GBS entsteht häufig in Folge von Infektionen, z.B. nach bakterieller Darminfektion oder Infektion mit dem Zytomegalievirus. Nun reiht sich auch SARS-CoV-2 in die Reihe der GBS-auslösenden Erreger ein. Eine Besonderheit: Während es häufig 2-4 Wochen dauert, bis ein Infekt-assoziiertes GBS auftritt, kam es bei den […]

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Bei NMOSD handelt es sich um eine schwere neurologische Autoimmunerkrankung, die zur Erblindung und Lähmung der Beine mit Rollstuhlpflichtigkeit führen kann. Die Erkrankung verläuft in Schüben. Bisher ist für die Schubprophylaxe der Aquaporin-positiven NMOSD nur der Komplement-Inhibitor Eculizumab zugelassen. Allerdings sind die hohen Therapiekosten und die notwendige zweiwöchentliche Infusion mögliche Probleme im klinischen Alltag. Nun zeigte eine randomisierte Studie [1], dass auch der B-Zell-depletierende CD20-Antikörper Rituximab, der bereits seit über 20 Jahren bei anderen Erkrankungen eingesetzt wird, wirksam NMOSD-Krankheitsschübe verhindert. […]

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Das Ergebnis einer chinesischen Akupunktur-Studie mit 150 Patienten ist spektakulär: Wenn über 80% der Patienten eine Halbierung der Migränetage erreichen, spricht das für eine extrem wirksame Intervention. Doch was, wenn zuvor mehrere größere Studien keine signifikante Überlegenheit zeigen konnten? Dann ist es schwierig, die neuen Daten richtig einzuordnen, erst recht bei dieser relativ kleinen Studienpopulation. Experten sehen daher keinen Grund, wegen der neuen Daten bestehende Therapiestandards zu ändern. Dafür bräuchte es ohnehin eine große randomisierte Studie im europäischen Setting. Pressemitteilung […]

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Seit einigen Tagen wird in den Fachmedien über einen neuralen Infektionsweg von SARS-CoV2 berichtet, der als sehr wahrscheinlich angenommen wurde und die neurologische Symptomatik vieler Covid-19-Patienten erklären könnte. Ein Fallbericht aus Japan [1] liefert nun den Beweis. Der junge Mann erlitt eine durch den neuen Erreger ausgelöste Hirnhaut- und Hirnentzündung: Im Nervenwasser wurde SARS-CoV-2-RNA nachgewiesen, der Nasen-Rachen-Abstrich hingegen war negativ. „Durch die neue Datenlage verdichten sich die Hinweise, dass Covid-19 nicht nur ein pneumologisches Krankheitsbild ist“. Pressemitteilung zum Download Aus […]

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Die Stroke Units stehen damit vor der Herausforderung, u.U. mehr Patienten behandeln zu müssen, und zwar zeitgleich Coronavirus-infizierte sowie nicht-infizierte, was rein organisatorisch eine Herausforderung darstellt. Eine Aufweichung des hohen Therapiestandards für Schlaganfälle sei nicht hinnehmbar, auch nicht der Verzicht auf Nachsorge und Rehabilitationsmaßnahmen. Etwa 270.000 Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen Schlaganfall. Die Erkrankung ist lebensbedrohlich, hinzukommt, dass die Minderdurchblutung des Gehirns dauerhafte Schäden nach sich ziehen kann und eine der Hauptursachen für bleibende Behinderungen ist. Eine schnelle […]

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